Gute Stimmung aber auch Arbeit für die Polizei beim Kulmbacher Altstadtfest
KULMBACH. Angetrieben von Feierlaune und beflügelt durch beste Witterungsbedingungen strömten am Samstag tausende Besucher zum 39. Kulmbacher Altstadtfest. Während die meisten Gäste einen fröhlichen Abend verlebten, fanden sich jedoch auch einige Störenfriede in den Straßenzügen ein, die den eingesetzten Polizeikräften allerhand zu tun bescherten.
Die ersten Meldungen über Streitigkeiten gingen zwischen 22:00 und 22:30 Uhr bei der Polizei ein. Diese konnten durch die Kulmbacher Ordnungshüter, welche durch Beamte der operativen Ergänzungsdienste Bayreuth anlässlich der Veranstaltung unterstützt wurden, jedoch rasch vor Ort beigelegt werden. Kurz nach 23:00 Uhr blieb es in der Oberen Stadt jedoch nicht bei bloßen Ermahnungen. Die Polizisten wurden auf eine Auseinandersetzung zwischen einem 15-jährigen aus dem westlichen Kulmbacher Landkreis und einem 17-jährigen Ortsansässigen aufmerksam. Es stellte sich heraus, dass der ältere der beiden einen Faustschlag in den Magen abbekommen hatte, Umstehende verhinderten anschließend weitere gegenseitige Attacken. Da sich der eigentlich geschädigte 17-jährige während der Aufnahme jedoch immer aufbrausender verhielt und auch seinen übersteigerten Alkoholpegel nicht verbergen konnte, war es notwendig, für ihn den Festbesuch zu beenden. Was eigentlich in einer Übergabe an einen Sorgeberechtigten münden sollte, endete schließlich in der Polizeizelle, da der junge Mann auch mit Handschellen gefesselt noch versuchte, sich gegen die Polizeikräfte zur Wehr zu setzen. Nun muss er sich wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vor der Justiz verantworten.
Kaum dass sich die Zellentür geschlossen hatte, ging es gegen 00:30 Uhr in der Oberen Stadt erneut „handfest“ zur Sache. Eine zunächst verbale Auseinandersetzung gipfelte hier darin, dass ein 18-jähriger Mann aus dem nordöstlichen Kulmbacher Landkreis während des Streitgesprächs von hinten von einem bislang unbekannten Täter mit einem Bierkrug auf den Hinterkopf geschlagen wurde. Dies erkannte ein 19-jähriger Kulmbacher, der dem Verletzten zur Hilfe eilen wollte. Sein Einschreiten endete jedoch mit einem Faustschlag auf die Nase, so dass auch er beim Sanitätsdienst vorstellig werden musste. Die beiden jungen Männer kamen anschließend zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus, zum derzeit unbekannten Schläger bittet die Kulmbacher Polizei um Zeugenhinweise unter Tel. 09221/6090.
Der zwischenzeitlich allseits weiter gestiegene Alkoholpegel war dann vermutlich der Auslöser für zahlreiche weitere kleinere Reibereien, die jedoch allesamt wieder ohne gröbere Folgen verliefen. Einzig ein 19-jähriger Kulmbacher hatte gleich zwei Mal innerhalb von nur einer Stunde Kontakt zur Polizei. Während er beim ersten Gespräch mit den Ordnungshütern beim Altstadtfest noch als vermeintliches Opfer einer Auseinandersetzung auftrat und um polizeiliche Hilfe bat, war das zweite Aufeinandertreffen mit einer Streife in der Blaicher Straße wohl mehr als unfreiwillig. Hier war der junge Mann nämlich als Fahrer eines Audi zur routinemäßigen Verkehrskontrolle angehalten worden. Dass diese Autofahrt keine gute Idee war, wurde ihm wohl spätestens beim festgestellten Alkoholwert von über 1,3 Promille bewusst. Während die Beamten eine Stunde zuvor lediglich seine Personalien aufnahmen, nahm ihm die Streifenbesatzung in der Verkehrskontrolle nun seinen Führerschein. Über die juristischen Folgen müssen nun die Justizbehörden befinden.
Den Abschluss der Anzeigen bildete schließlich gegen 02:45 Uhr ein 22-jähriger Mann aus dem Kronacher Landkreis. Er war gerade mit seinen Begleitern auf dem Nachhauseweg, als er die am Rande des Festgeländes postierten Ordnungshüter zum Anlass nahm, eine unschöne Beleidigung in deren Richtung auszurufen. Sein Heimweg verzögerte sich dadurch noch um einige Minuten, bis die notwendigen Daten zur Anzeigenerstattung aufgenommen waren.
Gemessen an der Vielzahl der Besucher und unter Berücksichtigung eines nahezu reibungslosen Verlaufs des Vortags zeigt sich die Kulmbacher Polizei jedoch zufrieden mit der Veranstaltung. Besonders erfreulich ist, dass schwerere Verletzungen bei den Auseinandersetzungen aus blieben und in vielen Fällen der „mahnende Zeigefinger“ auf die nötige Einsicht traf, so dass bei den meisten der „Kater“ am Folgetag nicht juristisch bedingt sein dürfte. Mit Ausnahme des einen Alkoholsünders mussten die Beamten bei ihren Kontrollen rund um das Fest auch keine alkoholisierten oder berauschten Fahrzeugführer beanstanden, was ebenfalls für die Vernunft der Besucher spricht.
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