Sonntagsgedanken: Johannes der Täufer

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Er gilt als erster Zeuge Jesu Christi. Sind wir bereit, unseren christlichen Glauben klar zu bekennen oder genieren wir uns vor „den Leuten“? Johannes hielt feurige Bußpredigten, weshalb rund um seinen Gedenktag, den 24. Juni, Holzstöße angezündet werden; und wie diese Feuer die Nacht erhellen, will die Liebe Gottes unsere Herzen warm und hell machen. Leider ist der alte Name Johannisfeuer mittlerweile in Vergessenheit geraten. Man spricht sei der Nazi-Zeit nur noch von Sonnwendfeuer. Auch wir sollten so wie Johannes unseren Mitmenschen ab und zu ins Gewissen reden, denn viele Zeitgenossen kommen mir recht ichbezogen vor. Doch sollten wir uns um einen freundlichen Ton bemühen und die richtige Gelegenheit abwarten. Jemanden öffentlich zurechtweisen ist unfair undlöst massive Abwehrreflexe aus. Johannes starb als Opfer einer gemeinen Intrige, hin- und hergerissen zwischen Hoffen und Bangen. So brauchen auch wir uns nicht für unsere Zweifel und Ängste zu schämen. Johannes war eben nur der Vorläufer Jesu, und selbst die frömmsten und klügsten Menschen sind vorläufig, bleiben vom Irrtum, vom Scheitern bedroht, bleiben dem Tod unterworfen. Endgültig ist allein Jesus. Er hat uns die Augen geöffnet für die unbedingte Liebe Gottes zu allen Menschen. Er will uns zum „ewigen Leben“ führen, das wir uns natürlich mit unserem begrenzten Verstand nicht so recht vorstellen können. Doch dürfen wir uns überraschen lassen, was Gott in seiner Liebe mit uns noch vorhat: hier in dieser alten, vergehenden Welt und dann in der „ewigen“. Im Gotteshaus erklingt jeden Sonntag der Lobpreis Gottes, und eben das ist die richtige Haltung des Menschen gegenüber Gott.

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind