ITCO-Absolventenpreis 2018: 6.000 Euro Preisgeld für drei Absolventen aus Bamberg und Coburg
Marina Jobst, Master-Absolventin der Universität Bamberg, hat den mit 3.000 Euro dotierten Absolventenpreis des IT-Cluster Oberfranken (ITCO) gewonnen. Sie untersuchte in ihrer Arbeit die Möglichkeit, Kaufentscheidungen eines Nutzers aus dessen Klickverhaltens während des Besuchs auf einer Website abzuleiten. Platz zwei und damit 2.000 Euro gingen an Karl Regensburger für seine ebenfalls an der Universität Bamberg verfassten Masterarbeit. Tobias Blaufuß belegte mit seiner Bachelorarbeit an der Hochschule Coburg den dritten Platz. Er erhielt 1.000 Euro. Die drei Studenten hatten sich gegenüber den anderen Bewerbern aller oberfränkischen Hochschulen für das Finale qualifiziert, bei dem sie sich nach kurzen Vorträgen jeweils den Fragen des Publikums und der Jury zu stellen hatten. Finale und Preisverleihung fanden bei der Fraunhofer Projektgruppe Regenerative Produktion am Abend des 13. Juni 2018 in Bayreuth statt.
Umsatzsteigerung für Webshops
Der E-Commerce wächst seit seiner Einführung in den 90er Jahren rapide und verursacht einen Wandel in der Beziehung zwischen Herstellern, Händlern und Käufern. Durch die Vernetzung können einerseits die Kommunikation erleichtert und mehr Nutzer erreicht werden. Andererseits können die potenziellen Konsumenten auch schnell zwischen verschiedenen Webseiten hin- und herspringen und dabei einfach Produkte und Preise vergleichen. Marina Jobst wertete während Ihrer Tätigkeit als Werkstudentin bei empiriecom in Burgkunstadt, einem Tochterunternehmen von BAUR Versand, die Pfade aus, die Nutzer während des Besuchs auf einer Website zurücklegen – sogenannte Clickstream-Daten. So lassen sich die Absichten der Nutzer vorherzusagen, wodurch Vorteile gegenüber der Konkurrenz entstehen. Durch die Analyse des Nutzerverhaltens können Einsichten in Motivationen und Intentionen der Kunden gewonnen, Verbesserungen im Webshop vorangetrieben und Inhalte personalisiert oder benutzerspezifische Angebote ausgespielt werden.
Wasserverbrauch jederzeit im Blick
Thema der Arbeit von Karl Regensburger, die in Zusammenarbeit mit der Schweizer Versicherungsgesellschaft „Die Mobiliar“ entstanden ist, war die gerätespezifische Überwachung des Wasserverbrauchs von Privathaushalten. Seine Arbeit kann als Grundlage für die Erkennung von Leckagen angesehen werden, da transparente Wasserverbräuche helfen, untypische Verbräuche eher zu erkennen, um dadurch Schäden zu verhindern bzw. zu minimieren. Erkenntnisse über den täglichen Wasserkonsum in Haushalten können zudem für zielgerichtete Energie- und Wassersparkampagnen verwendet werden.
Optimierte Softwareentwicklung für Computertomographen
Tobias Blaufuß hat sich in seiner Bachelorarbeit mit dem Einsatz der modellgetriebenen Softwareentwicklung für Computertomographen von Siemens Healthineers beschäftigt und zielte dabei auf die Verbesserung des vorliegenden Requirement-Engineering-Prozesses ab. Requirements Engineering definiert die Anforderungen an ein Produkt, einen Prozess oder am Prozess beteiligte Personen. Seine Arbeit trägt dazu bei, dass missverständliche, fehlerhafte oder widersprüchliche Anforderungen in einem umfangreichen Entwicklungsprozess frühzeitig erkannt werden können. Damit lässt sich die aufwendige Beseitigung von Mängeln zu einem späteren Zeitpunkt vermeiden.
Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft
Die Jury des ITCO Absolventenpreises setzt sich jeweils aus vier Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen.
Über den ITCO Absolventenpreis
Der ITCO vergibt den Absolventenpreis seit 2011 jährlich für praxisorientierte Abschlussarbeiten von Absolventen, die ihr Studium an einer der vier oberfränkischen Hochschulen im Fachbereich Informations- und Kommunikationstechnologie abgeschlossen haben. Im Finale präsentieren die Absolventen ihre Arbeiten in Kurzvorträgen. Darauf stellen sie sich den Fragen des Publikums und der Jury. Die Jury vergibt die Plätze und teilt das Preisgeld von insgesamt 6.000 Euro auf.
Über den IT-Cluster Oberfranken e.V.
Im Verein IT- Cluster Oberfranken e.V. haben sich Unternehmen und Institutionen aus ganz Oberfranken zu einem regionalen Branchen-Netzwerk zusammengeschlossen. Der IT-Cluster Oberfranken bietet oberfränkischen IT-Unternehmen und -Leitern sowie Hochschulen, öffentlichen Einrichtungen und Organisationen eine Plattform für Know-how-Transfer und gegenseitigen Austausch. Ziel ist es, Vorteile für alle Beteiligten zu schaffen, insbesondere die Produktivität in der oberfränkischen IT-Branche zu steigern und zukunftssichere Arbeitsplätze zu fördern. Weitere Informationen: www.it-cluster-oberfranken.de.
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