Sonntagsgedanken: Kirchweih in Neustadt/Aisch

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Der jüdische Philosoph Martin Buber schreibt:

Es hat sich einst einer im tiefen Wald verirrt. Nach einiger Zeit verirrte sich ein zweiter dort, traf auf den Ersten und fragte ihn, auf welchem Weg man hinausgelange. „Den weiß ich nicht“, antwortete der Erste: „aber ich kann dir die Wege zeigen, die nur noch tiefer ins Dickicht hineinführen; und dann lass uns gemeinsam nach dem richtigen Wege suchen.“

Oft fühlen wir uns ja so im Dickicht unserer Ohnmacht, unserer Angst, unserer Verletzungen, und Buber hat erkannt, dass wir Menschen einander brauchen, uns gegenseitig weiterhelfen sollen. Gibt es aber wirklich keinen eindeutigen Ausweg aus dem Wirrwarr unserer Fragen und Sorgen? Haben alle Religionen ein wenig Recht und keine wirklich?

Doch ein Licht leuchtet in der Finsternis, das uns den Weg zeigt, unserem Leben Wärme schenkt, das Licht des Evangeliums. Als Christen dürfen wir darauf vertrauen, dass Gottes Liebe zu jedem von uns stärker ist als Unglück, Gewalt und Tod. Darum feiern wir Kirchweih als ein Fest des Glaubens. Im Gotteshaus, dessen Geburtstag wir in diesen Tagen begehen, erklingt die Frohe Botschaft in Wort und Musik. Der hier entfachte, gestärkte Glaube soll sich dann im Alltag bewähren. Hierzu las ich in einem Buch:

Ein nasskalter, stürmischer Dezembertag. Viele Menschen hasten durch die Straßen. Dazwischen ein kleines Mädchen, hungrig, frierend, verängstigt, allein, weinend. Ein Mann, der das sieht, sagt zornig zu Gott: „Wie kannst Du das zulassen? Warum tust Du nichts dagegen?“ Gott antwortet: „Ich habe etwas dagegen getan: Ich habe Dich erschaffen!“

Ich wünsche uns allen eine interessante, friedliche Kerwa mit schönem Wetter

Ihr Pfr. Dr. Christian Fuchs

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind