Segelflug: Der Samstag beim Internationalen Bayreuth-Wettbewerb 2018
Alexander Müller gewinnt ersten Wertungstag
Nach drei Tagen gewitterbedingter Zwangspause konnte der Internationale Bayreuth-Wettbewerb erst am Samstag seinen ersten Wertungstag verbuchen. Zur Freude der Veranstalter ging der Tagessieg der Offenen Klasse an den Bayreuther Alexander Müller. In der 18-Meter-Klasse zeigten die beiden Favoriten, wie unterschiedlich die Wetterlage war.
Vorhergesagt war für Samstag gute Thermik, weswegen Sportleiter Wolfgang Clas große Aufgaben gewählt hat: Für die Offenen ging es über 544 km rund um Nürnberg über Suhl, Aalen und Regensburg. Die 18-Meter-Klasse hatte eine anspruchsvolle Aufgabe von 506 km zwischen Thüringer Wald, Rhön und Odenwald mit den Wenden Titschendorf bei Nordhalben, Bad Liebenstein und Mosbach. Die zuletzt startende Standardklasse bekam 461 km mit den Wenden Auerbach (Vogtland), Bad Hersfeld und Bad Brückenau, für die am wenigsten leistungfähigsten Flugzeuge scheinbar die schwierigste Strecke.
Allerdings war im Süden und Westen die Thermik früher vorbei als gedacht. Das hat vor allem der Offenen Klasse dort Probleme bereitet, wo morgens eigentlich das beste Wetter zu erwarten war: Auf der Fränkischen Alb. In der Live-Verfolgung im Internet ließ sich deutlich beobachten, wie die Flugzeuge etwa ab Eichstätt nur noch langsam vorwärts kamen. Viele haben dort auch ihren Hilfsmotor starten müssen, womit die Wertung beendet war. Nur 10 von 28 Flugzeugen haben die Strecke regulär geschafft. Allen voran Alexander Müller (LSG Bayreuth), der mit 98,55 km/h den Tagessieg für sich verbuchen konnte.
In der 18-Meter-Klasse ergab sich ein völlig heterogenes Bild: Während der zweimalige Weltmeister Werner Meuser (LSV Homberg/Ohm) bereits nach 248 km seinen Hilfsmotor starten musste, machte sich die schwächer werdende Thermik bei vielen anderen erst 100 km vor Bayreuth bemerkbar. Nur sechs von 24 Flugzeugen haben die Aufgabe geschafft, angeführt vom ehemaligen Vize-Weltmeister Tassilo Bode (LSV Gifhorn) mit 97,24 km/h. Johannes Baier hat sich als einziger Bayreuther in dieser Klasse noch sehr lange in schwacher Thermik in der Luft gehalten, musste aber letztlich auch nach 489 km, 17 km vor dem Ziel, seinen Motor starten. Damit wurde er immerhin noch Tagessiebter.
Für die Standardklasse erwies sich die Route weiter nördlich wider Erwarten als Glücksfall, hier haben 22 von 29 Flugzeugen die Aufgabe regulär geschafft. Tagessieger wurde hier Thomas Krausert aus Aschaffenburg mit 114,99 km/h. Die scheinbar schwierigste Aufgabe war damit die mit der höchsten Erfolgsquote und der schnellsten Wertung.
Auch am Sonntag konnten die Segelflugzeuge an den Start gehen, aufgrund der Gewitterwarnungen wurden von Sportleiter Wolfgang Clas variable Aufgaben entlang des Thüringer und des Oberpfälzer Waldes gewählt.
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