Digitalisierung am Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth
Kulturgeschichtlich wertvolle Bestände sichern und zugänglich machen
Wer Einsicht in die bedeutenden Bestände des Nationalarchivs der Richard-Wagner-Stiftung nehmen möchte, muss sich bislang stets auf den Weg nach Bayreuth machen und einen begründeten Benutzungsantrag einreichen, um beispielsweise zu Forschungszwecken eigenhändig geschriebene Briefe oder Partituren Richard Wagners in Augenschein nehmen zu können. Dies soll sich nun mit einem auf drei Jahre angelegten Digitalisierungsprojekt ändern. Es dient sowohl dem Schutz des Bestands und dessen Langzeitsicherung als auch der Zugänglichmachung von über 16.000 Dokumenten aus dem Nachlass Richard und Cosima Wagners über das Internet.
Das Nationalarchiv in Bayreuth verwahrt und betreut die weltweit größte Sammlung von Archivalien zu dem in Leipzig geborenen Komponisten Richard Wagner (1813-1883), seiner zweiten Frau Cosima (1837-1930) und deren Nachkommen. Mit seinem umfangreichen Bestand an Autographen, Manuskripten, Briefen, Musikalien, Objekten, Fotos und Forschungsliteratur ist das Nationalarchiv die weltweit bedeutendste Forschungsstätte zu Richard Wagners Person, Werk und Wirkung.
Ziel des Digitalisierungsprojektes ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Interessierten über die Website des Richard Wagner Museums Bayreuth an jedem Ort der Welt mit Zugang zum Internet Zugriff auf die Archivbestände zu ermöglichen. Die Dokumente des Archivs können dabei online nach unterschiedlichen Aspekten wie Urheber, Datierung oder Entstehungsort recherchiert und als hochaufgelöste Farbscans auf dem Bildschirm angezeigt werden. Das Ende 2017 begonnene Projekt wird maßgeblich ermöglicht durch die finanzielle Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Oberfrankenstiftung und bavarikon, der Online-Plattform des Freistaats Bayern zur Präsentation von Kunst-, Kultur- und Wissensschätzen.
Bereits unmittelbar nach Abschluss des Generationenprojekts zur Sanierung, Erweiterung und Neugestaltung des Richard Wagner Museums mit dessen Neueröffnung im Sommer 2015 begann die Suche nach Förderern des Digitalisierungsprojekts, passender Soft- und Hardware, einem geeigneten Dienstleiter, der die Digitalisierung mit einem speziellen, eigens für diesen Zweck beschafften Dokumentenscanner durchführt, und nach Personal zur Erfassung der Metadaten. Gleichzeitig wurde der Bestand gründlich gesichtet und konservatorisch bedenkliches Material aussortiert, die Dokumente wurden in säurefreie Kartons umgelagert. Nach Beendigung dieser Vorarbeiten ist jetzt der Weg frei für die Digitalisierung und Erschließung in der Datenbank: Derzeit wird mit den originalen handschriftlichen Briefen Cosima und vor allem Richard Wagners sowie seinen Notizbüchern und den Reinschriften seiner Partituren ein Herzstück der Archivbestände digitalisiert. Anschließend werden die Digitalisate in der museumseigenen Datenbank erfasst und so die Grundlage für ihre Online-Präsentation geschaffen.
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