LSG Bayreuth: Bayerische Segelflug-Meisterschaft und Qualifikation zur DM
Internationaler Bayreuth-Wettbewerb 2018
Nach Pfingsten findet am Bayreuther Flugplatz wieder ein großer Segelflug-Wettbewerb statt. 85 Piloten kämpfen in drei Wertungsklassen um die Bayerischen Meistertitel und die Qualifikation zur nächsten DM. Darunter befinden sich u.a. drei Welt- und Europameister. Zehn Tage bis zum 2. Juni wird das Spektakel dauern.
Segelflug-Wettbewerbe werden wie Luftrennen ausgetragen: Morgens erhalten die Piloten eine Liste mit Wegpunkten, die schnellstmöglich abzufliegen sind. Für jeden Piloten zählt dabei die individuelle Zeit vom Überqueren der virtuellen Abfluglinie bis zum Überqueren der Zielkreislinie kurz vor der Landung. Die Piloten müssen dabei die besten Aufwinde finden und entscheiden, wo entlang und wie schnell sie fliegen. Wer schneller fliegt, muss eher wieder einen Aufwind suchen. Denn die Segelflieger müssen sich nur mit Hilfe aufsteigender Luft am Himmel halten. Auf diese Weise schaffen sie im Laufe eines Fluges Strecken zwischen 100 und 600 km, ganz ohne Motor.
Sportleiter Wolfgang Clas kann für die Konstruktion der Strecken auf eine Auswahl von 200 Wendepunkten zurückgreifen. Die äußersten liegen südlich von Dresden, am Ende des Bayerischen Waldes, bei Kassel, kurz vor Karlsruhe und auf der Schwäbischen Alb. Auch über Tschechien werden die Teilnehmer wahrscheinlich fliegen müssen.
Der Bayreuth-Wettbewerb ist eine von elf Qualifikationsmeisterschaften in diesem Jahr, auf der sich die Piloten für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft 2019 qualifizieren können. Bayreuth ist dabei eine von nur zwei Qualifikationsmöglichkeiten der Offenen Klasse, der Wertungsklasse mit den größten Segelflugzeugen, die fast eine Tonne auf die Waage bringen und bis zu 32 m Spannweite aufweisen. Für bayerische Piloten ist Bayreuth auch die Landesmeisterschaft. Neben der Offenen Klasse starten auch Flugzeuge der 18-Meter-Klasse (18 m Spannweite) und der Standardklasse (15 m Spannweite).
Drei ehemalige Welt- und Europameister zählen zum Starterfeld: Michael Buchthal aus Freudenstadt, Weltmeister der Standardklasse 2008, Bruno Gantenbrink aus Iserlohn, Weltmeister der 15-Meter-Klasse 1989 und Europameister der Offenen Klasse 2000 und Werner Meuser aus Marburg, Weltmeister der 15-Meter-Klasse 1997 und 2001.
Sechs Mitglieder der LSG Bayreuth wollen ebenfalls um die DM-Qualifikation und die Bayerischen Meister-Titel mitkämpfen: Langstreckenspezialist Alexander Müller, Heiko Hertrich und Uwe Förster treten in der Offenen Klasse an, Johannes Baier in der 18-Meter-Klasse und sein Bruder Georg in der Standardklasse, wo auch Hertrichs Neffe Jan starten wird. Somit ist der Gastgeber auch heuer wieder gut auf dem eigenen Wettbewerb vertreten.
Offiziell startet der Wettbewerb am Dienstag abend, 22. Mai um 19 Uhr mit dem Eröffnungsbriefing. Von Mittwoch, 23. Mai bis zum Freitag nach Fronleichnam finden die Wertungsflüge statt, am Samstag, den 2. Juni um 10 Uhr werden die Sieger in der Segelflughalle am Flugplatz geehrt.
Von der Besucherterrasse am alten Terminal aus lassen sich Starts und Landungen gut verfolgen. Gestartet wird ab etwa 11 Uhr, wenn es die Wetterlage zulässt. Innerhalb einer guten Stunde werden dann alle Segelflugzeuge per Flugzeugschlepp oder mit ihren Hilfsmotoren (die nach dem Start natürlich auszuschalten sind) in die Luft gebracht. Der Bayreuther Flugplatz hat dann kurzzeitig mehr Starts als der Frankfurter Flughafen. Mit den ersten Landungen ist etwa zwischen 16 und 17 Uhr zu rechnen. Auf der Besucherterrasse gibt es auch Informationen über den aktuellen Stand des Wettkampfes und den Wettbewerb allgemein.
Auch unter www.bayreuth-wettbewerb.de sind Bilder, Wertungen und Liveberichte zu finden. Erstmals lassen sich dabei die Flugzeuge auch live auf einer Karte verfolgen.
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