ADFC Bamberg fordert sicheres Radwegnetz statt Flickenteppich

Falschparker am Margaretendamm
Falschparker am Margaretendamm

Zum internationalen Tag der Familie (15. Mai) bekräftigen der ADFC Bayern und der ADFC Bamberg ihre Forderung nach einem sicheren, komfortablen und durchgängigen Radwegnetz für Radfahrende jeden Alters.

Zu schmale Radfahr-Streifen und Bordstein-Radwege, die nicht selten im Nichts enden – gerade Kinder und Senior/innen werden in der bayerischen Radinfrastrukturplanung nicht mitgedacht. ADFC-Landesvorsitzende Bernadette Felsch sagt: „Eine angemessene Radverkehrsinfrastruktur ist nur eine solche, auf der sich auch schwächere Verkehrsteilnehmer/innen nicht um ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben sorgen müssen. Fahrradfahren muss für die ganze Familie sicher und attraktiv sein, nicht nur für erwachsene, robuste und routinierte Radfahrende.“ Christian Hader, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Bamberg ergänzt: „Wir brauchen schnellstmöglich eine Fahrradinfrastruktur, die auch Kinder, ältere Menschen und generell Einsteiger/innen zum Radfahren einlädt.“ Radverkehrsanlagen müssten außerdem dem wachsenden Bedarf und der zunehmenden Produktvielfalt durch Pedelecs, Lastenräder und Fahrradanhänger angepasst werden.

Ohne verbindliche Vorgaben keine konsequente Radverkehrsförderung

Verbindliche Vorgaben für die Gestaltung von Radverkehrsanlagen gibt es bislang nicht. Jeder bayerischen Kommune bleibt selbst überlassen, ob und in welchem Umfang sie den Radverkehr fördert und ob und wie sie die Radinfrastruktur ausbaut und gestaltet. Das Ergebnis ist ein Flickenteppich aus unterschiedlichsten Radverkehrsanlagen mit großen Lücken im Radwegenetz. Felsch: „Damit Menschen jeden Alters sicher und komfortabel Rad fahren können, müssen einheitlich gültige Qualitätsstandards, Regelwerke und Design-Vorgaben geschaffen werden. Dafür braucht es dringend eine gesetzliche Grundlage.“

Ein Rad-Gesetz für Bayern

Mit der Initiative „Ein Rad-Gesetz für Bayern!“ fordert der ADFC Bayern deshalb einen verbindlichen rechtlichen Rahmen für ein sicheres, komfortables und durchgängiges Radwegnetz in ganz Bayern und für den Bau von Radschnellwegen. Weil Radschnellwegverbindungen oft kommunale Grenzen überschreiten, muss der Freistaat Bayern die Straßenbaulast, also die Verantwortung und Finanzierung für den Bau und Unterhalt der Radschnellwege, übernehmen. Der Freistaat soll außerdem die umweltfreundliche Mobilität besser fördern und Radschnellwegen insbesondere in urbanen Räumen Vorrang vor Autobahnen und Bundesfernstraßen einräumen.

Alle Forderungen der Initiative „Ein Rad-Gesetz für Bayern!“ können auf der Aktionsseite www.radgesetz-bayern.de nachgelesen und unterstützt werden.