Hegeschau 2018 – Pegnitzer Jäger nehmen ihre Verantwortung ernst
Über 700 erlegte Wildschweine sind eine Steigerung um 33 % zum Vorjahr
Der Vorsitzende der Jägervereinigung Pegnitz, Karl-Heinz Inzelsberger konnte zufrieden sein. Das Gemeindezentrum in Bieberswöhr war zur diesjährigen Pflichthegeschau wiederum vollbesetzt. Und den Gästen konnte ein breites Spektrum an Informationen mit auf den Weg gegeben werden.
Unter den Ehrengästen befand sich die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer (CSU), die in ihrem Grußwort auf die aktuellen Entscheidungen des bayerischen Landtages zu den Themen Wolf und Beibehaltung der Pflichthegeschauen einging. Mit Tina Tolksdorf stellte sich die neue Leiterin der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt Bayreuth vor. Sie lobte die Pegnitzer Jäger für Ihre erfolgreichen Bemühungen, den Schwarzwildbestand in den Griff zu bekommen.
Gunnar Petrikat von der Firma RUAG aus Fürth erklärte in einem kurzweiligen Vortrag die Funktionsweise und die Vorteile eines Schalldämpfers als Aufsatz auf die Jagdwaffen. Schalldämpfer sind seit kurzem in Bayern zulässig und sollen vor allem das Gehör des Jägers schützen.
Dr. Iris Fuchs, Fachbereichsleiterin am Veterinäramt Bayreuth ging auf die aktuelle Situation der Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest ein. Die für den Menschen ungefährliche Krankheit befällt Haus- und Wildschweine und verläuft in der Regel für diese tödlich. Mit einem aktuellen Seuchenausbruch in der Tschechischen Republik besteht die Gefahr, dass Erreger durch Menschen von dort aus nach Deutschland gebracht werden können. Deshalb gilt es zu informieren und den Wildschweinbestand unbedingt zu minimieren.
Seit einigen Jahren gibt es an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) sogenannte Wildlebensraumberater. Für Oberfranken ist das Matej Mezovsky, der sich und seine Tätigkeit bei den Jägern und Landwirten vorstellte. Von Seiten der Jägerschaft wird es begrüßt, dass durch seine Arbeit fachkompetente Lebensraumverbesserungen fürs Niederwild, wie Hase, Fasan und Rebhuhn, sowie für Singvögel und Insekten mit finanzieller Förderung durchgeführt werden können.
Der Pegnitzer Hegegemeinschaftsleiter Peter Meister berichtete dann vom abgelaufenen Jagdjahr und interpretierte die Entwicklung der Abschußzahlen bei Rehwild und bei den Wildschweinen. Mit 1.893 erlegte Rehe (darunter auch eine stattliche Anzahl an, durch den Autoverkehr getötete Tiere) lag die Zahl doch um 89 Rehe niedriger als im Vorjahr. Den kapitalsten Rehbock mit einem Gehörngewicht von 350 Gramm erbeutete Georg Grüner in seinem Revier Hühnerloh.Sensationell allerdings verlief die Jagd auf die Wildschweine. Mit insgesamt 704 Wildschweinen im Bereich der sechs Hegegemeinschaften der Jägervereinigung, das sind Waischenfeld/Ahorntal, Pottenstein, Betzenstein, Pegnitz, Schnabelwaid und Creußen, fuhren die Jäger hier ein Rekordergebnis ein. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung um 33 %. Es zeigt die Bemühungen der Jäger die durch Wildschweine verursachten landwirtschaftlichen Schäden so gering wie möglich zu halten und gerade in Hinblick auf die Bedrohungen durch die Afrikanische Schweinepest rechtzeitig zu reagieren und dagegen zu halten.
Der Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten, Sebastian Bäumler berichtete aus seinen Erfahrungen mit dem Wolf, der sich inzwischen im Veldensteiner Forst wohl fühlt. Anhand von Fotos zeigte er auf, dass doch eine große Verwechslungsgefahr mit Hunden besteht und sich daher nicht jede Wolfssichtung im Nachhinein als solche bestätigt.
Den Abschluß der Hegeschau bildeten wiederum Ehrungen verdienter Jäger und Jägergenossen. So wurde Bernd Schauer als Jagdgenosse mit der Medaille Naturerbe Bayern ausgezeichnet. Für 25-jährige Mitgliedschaft im Bayerischen Jagdverband konnte Michael Schink und für 40 Jahre Franz Fellinger und Reinhard Neubig ausgezeichnet werden. Josef Neuner ist bereits 50 Jahre Mitglied.
Die Jagdhornbläsergruppe verblies die Jahresstrecke und schloß mit der Ehrenfanfare für die Geehrten.
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