Themenabend „Potentiale einer Vollgeldreform“ in Forchheim

Schlittern wir in die nächste Finanzkrise?

Die Grünen thematisieren die Potenziale einer Vollgeldreform

Immobilienblasen, Bankenkrisen, Rettungsschirme, Bad Banks: Begriffe, die uns seit 2008 in der Wirtschaftspresse fast täglich begegnen. Handelt es sich um isolierte Phänomene, oder gibt es eine gemeinsame Ursache?

Der frühere Bundesbankdirektor Rolf Gocht schrieb 1975 nach seinem Ausscheiden: „Unsere nationale und internationale Geldordnung ist ein Faktor der Unstabilität im Wirtschaftsablauf. Ihn in seiner Wirksamkeit einzuschränken, gelingt der Konjunkturpolitik nur mühsam und unvollkommen; ihn auszuschalten, verlangt eine neue Geldordnung.“ Als Lösung schlug er vor, Geld solle nur noch von der Zentralbank erzeugt werden. Dieser Vorschlag, der heute als „Vollgeldreform“ bezeichnet wird, wirkt paradox, da die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung einschließlich der Volkswirte annimmt, dieser Zustand liege bereits vor.

Die Realität ist anders. Gesetzliches Zahlungsmittel ist ausschließlich Bargeld ( „nur Bares ist Wahres“). Bank-Guthaben sind nur Forderungen an die Bank, der Sie vertrauen, oder in Krisenzeiten eben nicht. Beispiel Griechenland in der Finanzkrise: Bürger wollten ihr Geld sichern und abheben, die Banken konnten diese Forderungen aber nicht erfüllen. Im Ergebnis sprang der Staat und die EU ein – letztlich die Steuerzahler.

Die „Monetative“, eine gemeinnützige Geldreformbewegung, will im Sinne von Rolf Gocht jegliche Geldschöpfung durch Banken beenden. Sie fordert die Kontrolle auch von Buchgeld durch die Bundesbank. Geschäftsbanken sehen das anders und wehren sich gegen diese Kontrolle.

Zu diesem nicht ganz einfachen Thema haben die Grünen im Landkreis Forchheim den Vorstand der Monetative, Dr. Eberhard Gamm zu einem Vortrag mit Diskussion eingeladen. Alle interessierten Bürger sind herzlich eingeladen am Donnerstag 19.4.2019 um 19.30 Uhr in der Osteria am Paradeplatz in Forchheim.