Einvernehmliche Lösung für das Bootfahren auf der Wiesent
Die Schifffahrt auf der Wiesent zwischen der Pulvermühle und Ebermannstadt war Thema eines Abstimmungsgesprächs im Landratsamt Forchheim am 26.03.2018.
Betroffene Behörden, Vertreter des Naturschutzes, örtliche Bootsverleiher und Fischereiberechtigte einigten sich nach einer sehr sachlichen und aufgeschlossenen Diskussion auf einen Kompromiss zum gewerblichen Bootsverkehr auf der Wiesent für die nächsten drei Jahre. In Niedrigwasserphasen gilt demnach in den Monaten Mai und Juni zum Schutz der Fischbrut zudem eine Einschränkung bezüglich der Länge der zu verwendenden Paddel. Ab einem festgelegten noch niedrigeren Wasserstand sind Befahrungen in den genannten Monaten nur in gewässerkundiger Begleitung zulässig. Sollte der Pegel im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. September ganz extrem fallen, besteht ein absolutes Befahrungsverbot. Die genannten Regelungen sind zunächst Gegenstand der für den Bootsverleih notwendigen Schifffahrtsgenehmigung und gelten nicht für die aktuell im geringeren Umfang stattfindende private Nutzung mit zulässigen Kanus und Kajaks.
2018 und 2019 werden weitere Untersuchungen in naturschutzfachlicher und fischereiwirtschaftlicher Hinsicht erfolgen, welche dann längerfristig als Entscheidungsgrundlage sowohl für eine Nutzung durch die örtlichen Bootsverleiher als auch für den Gemeingebrauch dienen sollen. Demzufolge ist nach Vorliegen der Ergebnisse neben einer entsprechenden weiteren Genehmigung für die gewerblichen Verleiher auch eine Anpassung der aktuellen Verordnung über die Regelung des Gemeingebrauchs an der Wiesent beabsichtigt. Letztere enthält bereits derzeit Beschränkungen für Jedermann vor allem in zeitlicher Hinsicht wie auch bezüglich der Art der zulässigen Boote. Ziel ist die Festlegung eines Gesamtkontingents an Booten für alle Nutzergruppen, wodurch im Ergebnis eine Reduzierung der Störungen der Lebensräume und Arten erreicht werden soll. Die Notwendigkeit hierzu besteht angesichts der Lage der Wiesent in europäischen Natura 2000-Schutzgebieten. Weitere Runde Tische zum Thema „Bootfahren auf der Wiesent“ sind geplant.
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