Enkeltrickbetrüger erneut aktiv
LKR. BAYREUTH/OBERFRANKEN. Mit der bereits bekannten Masche des sogenannten Enkeltricks, als auch als vermeintliche Kriminalbeamte, versuchten in den vergangenen Tagen wieder vermehrt Betrüger am Telefon das Geld von gutgläubigen Senioren zu ergaunern. Im Landkreis Bayreuth wurde eine Rentnerin Opfer und übergab mehrere tausend Euro an einen Abholer. Die Oberfränkische Polizei warnt erneut vor den dreisten Betrügern.
Obwohl ein großer Teil der Bevölkerung mittlerweile durch die wiederholten Warnmeldungen über die Betrüger sensibilisiert ist, gelingt es den Tätern immer noch in Einzelfällen älteren Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. So nutzten die Täter am Donnerstag mit dem Enkeltrick die Hilfsbereitschaft einer Rentnerin im östlichen Landkreis Bayreuth aus. Ein Betrüger meldete sich telefonisch bei der 80-Jährigen und gab sich als ihr Neffe aus. Der Anrufer behauptete, dass er dringend einen hohen Bargeldbetrag zum Kauf eines Autos benötige. In weiteren Anrufen setzte der vermeintliche Neffe die Seniorin unter Druck, bis sie den hohen Bargeldbetrag von einer Bank abhob. Am Donnerstag übergab sie das Bargeld bei einem Einkaufsmarkt in Weidenberg an den von ihrem vermeintlichen Neffen geschickten Geldabholer. Erst später bemerkte die 80-Jährige den Betrug und informierte die Polizei. Kriminalbeamte aus Bayreuth haben die weiteren Ermittlungen übernommen.
Der Geldabholer, der nur vage beschrieben werden kann, war etwa 50 bis 60 Jahre alt, zirka 170 bis 175 Zentimeter groß und hatte dunkle Haare.
Die Kriminalpolizei Bayreuth nimmt Hinweise zur Aufklärung des Betruges unter der Tel.-Nr. 0921/506-0 entgegen.
Warnung der Polizei
Die Polizei bittet erneut um entsprechende Vorsicht, denn das Vorgehen der Ganoven ist immer das gleiche. Durch eine geschickte Gesprächsführung am Telefon täuschen die Unbekannten ihre vorwiegend älteren Opfer. Diese sind der Meinung mit einem Verwandten, meist Enkel oder Neffen, zu telefonieren. Unter glaubhafter Schilderung, dass sie sich in einer ausweglosen finanziellen Notlage befänden, werden die ahnungslosen Opfer um die Auszahlung eines angeblich dringend benötigten, hohen Bargeldbetrages gebeten.
Bei jüngsten Fällen gaben sich die Gauner sogar als Polizeibeamte aus. Unter dem Vorwand die Ersparnisse überprüfen zu müssen oder mögliche Sicherheitslücken aufzudecken, versuchen die falschen Kriminalbeamten große Beute zu machen.
Um nicht Opfer derartiger Ganoven zu werden, beachten Sie bitte folgende Tipps:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder angebliche Polizeibeamte ausgeben und Geldforderungen stellen.
- Geben Sie keine Auskunft über Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse.
- Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
- Stellen Sie dem Anrufer gezielt Fragen nach seinem familiären Umfeld, z.B. nach dem Namen der Mutter oder dem Wohnort und bestehen Sie auf die Beantwortung.
- Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen Rücksprache.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen – auch nicht, wenn sie angeblich im Auftrag von Verwandten/Bekannten handeln.
- Lassen Sie sich von Amtspersonen immer den Dienstausweis zeigen und prüfen Sie diesen sorgfältig.
- Rufen Sie im Zweifelsfall selbst bei der Polizeidienststelle an und lassen sie sich von dort den Einsatz bestätigen.
- Echte Polizeibeamte werden Sie niemals zu einer Geldübergabe auffordern.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt – Notruf: 110
Weitere Tipps und Informationen zum Thema finden Sie auch im Internet unter www.polizei-beratung.de
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