Lesung von Ulrich Enzensberger in Bamberg: „1968 – Die Jahre der Kommune“
Die Geschichte der Kommune l – Lesung und Vortrag von Ulrich Enzensberger
Neben Fritz Teufel, Dieter Kunzelmann, Rainer Langhans u.a. war Ulrich Enzensberger einer jener „Kommunarden“, die in der Zeit, als die USA Vietnam erledigen wollten, mit dadaistisch-politischen Aktionen Westberlin verrückt machten. Die K I provozierte die von den Alliierten kontrollierte Front- und Mauerstadt und ihre Bewohner, die nicht wahrhaben wollten, dass die Deutschen den Zweiten Weltkrieg angefangen und verloren hatten. Die westdeutsche Außerparlamentarische Opposition (APO), jahrzehntelang ein reizvolles Objekt wechselnder Gefühle – Hass, Bewunderung, Ekel, Sympathie und Verachtung – verschwindet im Nebel der Vergangenheit.
Heute, so Enzensberger, verblasst die Erinnerung an die globale Jugendrevolte von 1968, begraben 1989 unter dem deutschen Mauerfall. Es ist höchste Zeit, so Enzensberger weiter, mit der Selbstbeweihräucherung Schluss zu machen, ohne dabei eine Armesündermiene aufzusetzen. Die Geschichte der Kommune I, autobiografisch dargestellt und erzählt von einem, der dabei war:
„Die Erinnerung an die globale Jugendrevolte 1968 verblasst, begraben unter 1989, unter dem deutschen Mauerfall. Die westdeutsche Außerparlamentarische Opposition (APO), jahrzehntelang ein reizvolles Objekt wechselnder Gefühle – Hass, Bewunderung, Ekel, Sympathie und Verachtung – verschwindet im Nebel der Vergangenheit. Wir treten ab – höchste Zeit, mit der Selbstbeweihräucherung Schluss zu machen und das Interesse, das man uns und jener Zeit noch entgegenbringt, mit dem Versuch einer Darlegung der damaligen politischen Lage und unserer Motive zu beantworten, ohne dabei eine Armesündermiene aufzusetzen.“ (U. Enzensberger)
- Ulrich Enzensberger, Autor, u.a. der autobiografischen Darstellung „Die Jahre der Kommune I. Westberlin 1967-1969“ (Köln, 2004)
- In Kooperation mit dem Evang. Bildungswerk Bamberg und der VHS Bamberg-Stadt.
- Donnerstag, 19. April 2018, 19:30 Uhr
- Stephanshof, Stephansplatz 5, 96049 Bamberg
- Eintritt 5 €
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