Bamberger Erzbischof Schick setzt sich in der Osterpredigt für den Schutz der Sonntagsruhe ein
„Jeden Sonntag Ostern feiern!“
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft die Christen auf, an jedem Sonntag Ostern zu feiern. Der Sonntag sei das „wöchentliche Osterfest“, sagte Schick in seiner Osterpredigt im Bamberger Dom und wandte sich gegen Forderungen aus Politik und Wirtschaft, die grundgesetzlich garantierte Sonntagsruhe abzuschaffen und die Ladenöffnungszeiten völlig freizugeben. „Das sind auch Angriffe auf Ostern und alle Feiertage! So wird das Leben der Familie und der Vereine sowie der Kirchen zunichte gemacht“, betonte der Erzbischof und appellierte: „Der Sonntag muss Sonntag bleiben. Eine Gesellschaft, die human bleiben will, in der die Nächstenliebe geübt werden und die Hoffnung auf Zukunft lebendig bleiben, in der man versöhnt leben und Barmherzigkeit üben soll, braucht Ostern, die Feier- und die Sonntage für alle.“
Eine humane Gesellschaft lebe nicht allein vom Shopping, vom Handel und von der Wirtschaft, fuhr Schick fort. Die Sonn- und Feiertage müssten für die „seelische Erhebung und die Arbeitsruhe“ bleiben, wie es auch in der Bayerischen Verfassung heißt. Der Sonntag sei für die Gläubigen Tag des Gottesdienstes und für alle Bürgerinnen und Bürger Tag der Familie, der Begegnung, der Erholung sowie des kulturellen Lebens und Engagements. Er unterstrich: „Wenn wir die Feiertage und Sonntage zweckentfremden, verdienen wir sie nicht mehr.“
Ostern sei das höchste Fest der Christenheit. „Wenn es nicht gefeiert wird, gerät es in Vergessenheit. Wenn es nicht seinem Sinn entsprechend begangen wird, verdunstet sein Gehalt.“ Ostern feiere den auferstanden Jesus Christus und damit den Sieg der Liebe und des Lebens über Hass und Tod. „Ostern feiert, dass es Hoffnung gibt für jeden und überall, weil das Leben Gottes stärker ist als jeder Tod, als der reale, den Kriege und Katastrophen verursachen, und als der soziale, den Feindschaften, Mobbing und Ausgrenzung bringen.“ Die Botschaft des Osterfestes bestehe darin, dass Jesus Christus und die Verheißungen seines Evangeliums durch nichts totzukriegen seien. „Daraus wird dann das, was wir uns an Ostern wünschen: Friede und Freude.“
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