MdL Ulrike Gote zur Abschiebung einer sechsköpfigen Familie aus Selb
Ulrike Gote: „Den Kindern sollte der Abschluss ihrer Schulausbildung in Deutschland ermöglicht werden.”
In den frühen Morgenstunden des 2. März 2018 wurde die sechsköpfige Familie Jamalov, die in Selb lebte, aus den Betten geholt. Es bliebt nicht viel Zeit, dem 17-jährigen Sohn und dem Vater wurden Handschellen angelegt und die Familie nach Baku, Aserbaidschan gebracht. So eilig war der Aufbruch, dass die beiden kleinsten Kinder (ein und drei Jahre alt) die Reise im Schlafanzug antreten mussten. Kaum in Baku angekommen, wurde der Vater der Familie verhaftet. Aserbaidschan ist bekannt für seinen repressiven Umgang mit Oppositionellen.
Die Familie lebte seit April 2014 in Selb-Erkersreuth und war dort vorbildlich integriert. Die beiden jüngsten Kinder sind hier geboren und erleben Deutschland als ihre Heimat, ihre 10-jährige Schwester wollte dieses Jahr von der Grundschule auf die Realschule wechseln. Der 17-jährige Sohn hatte den qualifizierenden Hauptschulabschluss bereits bestanden und war dabei, die Realschule abzuschließen. Nicht nur für die beiden kleinen Kinder ist Deutschland die Heimat und Aserbaidschan ein fremdes Land, alle Kinder leiden unter der Entwurzelung, unter der traumatisierenden Abschiebung und der Verhaftung ihres Vaters.
„Ich bin empört und fassungslos, wie unmenschlich die CSU-Regierung in diesem Fall gehandelt hat. Auch Kinder haben Rechte! Dazu gehören der Schutz vor Gewaltanwendung und das Recht auf Bildung. Die Familie war gut in Deutschland integriert, die Eltern hätten für den Lebensunterhalt der Familie sorgen und ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft werden können. Daher fordere ich die CSU-Regierung auf, der Familie einen Aufenthalt in Deutschland zu ermöglichen, zumindest bis die Kinder ihre Schulausbildung abgeschlossen haben”, kommentiert die oberfränkische Landtagsvizepräsidentin Ulrike Gote.
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