Lisa Badum (MdB) zum Internationalen Tag des Waldes

„Im Kampf im Klimaschutz haben wir einen mächtigen Verbündeten – den Wald“

Anlässlich des Internationalen Tag des Waldes (21. März 2018) erklärt Lisa Badum, Klimapolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion: „Im Kampf im Klimaschutz haben wir einen mächtigen Verbündeten – den Wald. Diesen wertvollen Klimaretter müssen wir schützen und stärken.“

Mit etwa 32 Prozent Waldfläche ist Deutschland das waldreichste Land Mitteleuropas. Oft unbemerkt erfüllt der Wald Tag für Tag eine lebenswichtige Arbeit. Denn als natürlicher Kohlestoff-Speicher arbeitet er aktiv am Klimaschutz mit – und dies auch noch kosteneffizient. Die Wälder dieser Erde zählen zu den größten natürlichen Kohlestoff-Speichern, allein der deutsche Wald speichert jedes Jahr 2,6 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. So leistet auch der Steigerwalds bei Ebrach im Landkreis Bamberg seinen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Der jahrhundertalte Buchenbestand mit seiner hohen Holzdichte ist ein idealer Kohlestoff Speicher. Dr. Georg Sperber vom Freundeskreis Nationalpark Steigerwald verweist auf die bayerische Forstreform von 2005 und deren Zielsetzung Geldüberschüsse aus den Staatsforsten zu generieren. „Diese sein verglichen zum Gesamtetat des Bayerischen Staatshaushalt, der 60 Milliarden beträgt, verschwindend gering – mit 0,05%“, meint Dr. Sperber und betont: „Anstelle der einseitigen finanziellen Betrachtung des Waldes sollten lieber die anderen Funktionen des Waldes ins Auge gefasst und verstärkt werden.“

Bei ausbleibender wirtschaftlicher Nutzung könne das Holzvolumen und damit die lebende Biomasse gesteigert werde, so Dr. Sperber. Kombiniert mit einer ökologisch verträglichen und bewusst schonenden Nutzung der natürlichen Mischwälder könne der Beitrag zum Klimaschutz gesteigert werden. Zudem ist eine nachhaltige Forst- und Waldbewirtschaftung unumgänglich, um internationale Verpflichtungen zu erfüllen – wie das Pariser Klimaziel oder die im europäischen Kontext vereinbarte Zehn Prozentregelung bis 2020 öffentliche Wälder in unberührte Ökosystem umzuwandeln.

Der Wald ist vielfältig bedroht

Doch dieser natürliche Speicher ist in Gefahr. Die tagtägliche Freisetzung von klimaschädlichen CO2-Emissionen durch die Verbrennung von fossilen Energieträger – wie Kohle, Gas und Öl – ist dabei nur ein Aspekt.

Denn auch die Abholzung und die massive Ausweitung von Gewerbegebieten in weiten Teilen der Republik führen zu einem unwiderruflichen Verlust jahrhundertalter Baumbestände.

Anstatt Wälder abzuholzen und Gewerbegebiete auszuschreiben, sollte es uns in Bayern und überall sonst ein gemeinsames Anliegen sein, den immer kleiner werdenden Baumbestand zu beschützen. „Je älter und unberührter die alten Baumbestände sind, desto höher ist die Biodiversität“, so Dr. Sperber und fordert: „Finger weg von den Wäldern der Bürgerinnen und Bürgern, die es weiterhin zu erhalten und schützen gilt“

Lisa Badum kommt zu dem Schluss: „Ohne Frage: die enorme Bedeutung des Waldes ist unübersehbar und darum schützenswert. Die gesellschaftliche Anstrengung muss sein, die weltweit schrumpfenden Baumbestände auch über den Internationalen Tag des Waldes hinaus zu erhalten, zu schützen und zu stärken.“