Klinikum Bayreuth: Schüler leiten eine Station
26 Schülerinnen und Schüler leiten in dieser und in der nächsten Woche die Station 51 am Klinikum. Sie haben Respekt vor der Aufgabe. Aber keine Angst.
Jetzt sind die Jungen dran. Seit dem heutigen Montag leiten 26 Schülerinnen und Schüler des Examenskurses der Berufsfachschule für Krankenpflege die Station 51 im Klinikum. Patienten versorgen und Behandlungen dokumentieren, Rücksprache mit Ärzten halten, den Dienstplan für 14 Tage und um die Uhr aufstellen und vielleicht auch mal einen Konflikt durchstehen – all das steht ihnen jetzt bevor.
Im Oktober endet ihre Ausbildung. „Dann sind unsere Schülerinnen und Schüler examinierte Pflegekräfte“, sagt Praxisanleiterin und Stationsschwester Leonie Korda. „Und dann müssen sie all das drauf haben, was sie jetzt schon mal üben.“ Die Pflege selbst ist gar nicht so sehr das Thema. In ihren Praxisphasen auf verschiedenen Stationen haben die Schülerinnen und Schüler längst schon Erfahrungen gesammelt. „Aber all das Organisatorische kriegen die jungen Leute erst mit, wenn sie es einmal selbst machen“, sagt Stationsleiter Conny Hersch.
Allein sind die 26 jungen Pflegekräfte nicht. Gut die Hälfte des Teams der Station 51, auf der Patienten der Herz- und Thoraxchirurgie behandelt und gepflegt werden, steht ihnen zur Seite. „Wir lassen sie so weit wie möglich machen“, sagt Leonie Korda. „Auch weil da neue Ideen kommen“, sagt Conny Hersch. „Ich mache meine Sachen seit Jahren immer gleich. Aber es kann ja sein, dass ich etwas von den jungen Leuten lernen kann.“ Schief gehen kann dabei nichts, es sind immer erfahrene Pflegekräfte im Hintergrund.
Wie es sich anfühlt, plötzlich Verantwortung zu haben? „Ich hab‘ Respekt vor dieser Aufgabe“, sagt Kristina Görl, die zusammen mit Jennifer Weggel, diese und nächste Woche das Schülerteam der Station 51 leitet. Seit zehn Jahren gibt es das Projekt „Schüler leiten eine Station“ an der Klinikum Bayreuth GmbH – und es ist immer weiter gewachsen. Von einer Woche nur Frühdienst auf jetzt zwei Wochen rund um die Uhr. „Die allermeisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind begeistert davon“, sagt Leonie Korda. Schwer ist es nur, dann wieder zurück in die Rolle des Schülers zu schlüpfen.
Aber nicht für lange. Ab Oktober müssen sie können, was sie jetzt üben.
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