Baubeginn für neues Umspannwerk in Unterhaid

Baubeginn für neues Umspannwerk in Unterhaid: Bis Herbst 2019 entsteht neuer Knotenpunkt im oberfränkischen Stromnetz. Das Bayernwerk investiert rund 2,5 Millionen.

Die erste Erde ist schon in Bewegung: Am Mittwoch (21. Februar) haben die Bauarbeiten für das neue Umspannwerk Unterhaid begonnen. Auf einem südwestlich von Unterhaid (Landkreis Bamberg, Oberfranken) gelegenen Gelände entsteht im Auftrag des Bayernwerks in voraussichtlich anderthalb Jahren Bauzeit ein neuer Knotenpunkt im oberfränkischen Stromnetz. Notwendig geworden ist das neue Umspannwerk im Gemeindebereich von Oberhaid durch den starken Zuwachs an erneuerbaren Energien in der Region. Das Bayernwerk investiert rund 2,5 Millionen Euro.

Bis voraussichtlich Oktober 2019 werden die Bauarbeiten für das neue Umspannwerk auf der grünen Wiese vor den Toren Unterhaids andauern. Wegen der sensiblen Lage des Geländes in einem Hochwasserschutzgebiet kann das Bayernwerk Bauverzögerungen nicht ausschließen.

Für das neue Umspannwerk Unterhaid, das die 110-Kilovolt-Hochspannungsebene mit der 20-Kilovolt-Mittelspannungsebene verbindet (siehe Hintergrund), sind zwei Anlagen nötig: Für die 110-Kilovolt-Anlage muss neben einem Transformator- und Leitungsfeld ein 110-Kilovolt-Trafo errichtet werden. Für die 20-Kilovolt-Anlage wird in einem neuen Betriebsgebäude eine Schaltanlage aufgebaut. Hinzu kommen zwei neue Elektrizitätsspulen.

Photovoltaik-Boom als Auslöser

Zwischen dem neuen Betriebsgebäude des Umspannwerks und einem bestehenden Gebäude richtet das Bayernwerk übergangsweise Provisorien ein. Insgesamt investiert Bayerns größter regionaler Verteilnetzbetreiber rund 2,5 Millionen Euro in den neuen Knotenpunkt des oberfränkischen Stromnetzes. Das neue Umspannwerk Unterhaid wird bis Herbst 2019 an die vorbeilaufende 110-Kilovolt-Hochspannungsleitung „Bamberg Nord – Eltmann“ angebunden.

Notwendig geworden ist das neue Umspannwerk durch den starken Zuwachs an erneuerbaren Energien in der Region, vor allem einem regelrechten Photovoltaik-Boom in den vergangenen Jahren: Seit 2010 hat sich die installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen im Umland von rund 10.000 Kilowatt auf fast 20.000 Kilowatt verdoppelt. Setzt sich dieser Trend fort, würde es spätestens ab 2021 zu einer flächendeckenden Überschreitung der zulässigen Spannungsverhältnisse im örtlichen Stromnetz kommen. Mit dem neuen Umspannwerk Unterhaid investiert das Bayernwerk vorausschauend in die Versorgungssicherheit der Region.

Im gesamten Bayernwerk-Netzgebiet speisen mittlerweile mehr als 265.000 regenerative Erzeugungsanlagen Strom ein. Leistung, Energiemengen und der Stromaustausch zwischen den verschiedenen Spannungsebenen erreichen heute einst unvorstellbare Werte. Maßgeblich für einen sicheren Netzbetrieb sind deshalb unter anderem leistungsfähige Umspannwerke. Sie bilden die Brücke zwischen den verschiedenen Spannungsebenen.

Hintergrund

Die Stromversorgung in Deutschland erfolgt über vier Netzebenen: die Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannung. Die Höchstspannungsebene (380 Kilovolt) wird in weiten Teilen Bayerns durch die in Bayreuth (Oberfranken) ansässige TenneT betrieben. Das Bayernwerk ist für das sogenannte Verteilnetz verantwortlich und betreibt die Hoch- (110 Kilovolt), Mittel- (20 Kilovolt) und Niederspannungsebenen.

Die vier Netzebenen sind mit dem Straßenverkehr vergleichbar: Die Höchstspannung gleicht dabei der Autobahn (TenneT), die Hochspannung der Bundesstraße, die Mittelspannung der Landstraße und die Niederspannung der Gemeindestraße, die bis zum Haushalt und Betrieb führt (Bayernwerk).

Ein Umspannwerk ist in diesem Bild die Ab- und Zufahrt zu zwei verschiedenen Netzebenen. Die Umspannwerke des Bayernwerks verbinden in der Regel die Hoch- und Mittelspannungsebene. Von der Mittel- zur Niederspannungsebene erfolgt die Verbindung mittels Trafostationen.

Über Bayernwerk Netz GmbH:

Die Bayernwerk Netz GmbH bietet rund fünf Millionen Menschen in Bayern eine sichere Energieversorgung. Das Netzgebiet erstreckt sich über Unter- und Oberfranken, die Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. Mit seinem Stromnetz von rund 154.000 Kilometern Länge und seinem über 5.800 Kilometer langen Erdgasnetz ist das Unternehmen der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern. Zudem betreibt die Bayernwerk Netz GmbH ein Straßenbeleuchtungsnetz mit einer Länge von 34.600 Kilometern. Rund 2.700 Mitarbeiter an mehr als 20 Standorten arbeiten an einer sicheren Versorgung und am Energiesystem von morgen. In seinem Netz transportiert das Unternehmen zu 60 Prozent regenerative Energie. Dafür sorgen rund 265.000 regenerative Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks einspeisen. Sitz des Unternehmens ist Regensburg. Die Bayernwerk Netz GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.