Ausstellung im Kunstmuseum Bayreuth: „Eugen Batz – Vom Bauhaus zum Informel“

Eröffnung am So. 18.2.2018 um 11 Uhr

Eugen Batz, "Komposition", 1985

Eugen Batz, „Komposition“, 1985

Das Kunstmuseum Bayreuth bewahrt ein großes Konvolut an Werken von Schülern der Düsseldorfer Akademie, darunter die Caspar Walter Rauh Sammlung der Oberfrankenstiftung, die Georg Jakob Best Kunststiftung Viola Schweinfurter, eine Reihe Arbeiten von Hubert Berke und einige Werke von Hann Trier. In seiner kurzen Professur an der Düsseldorfer Akademie von 1931 bis 1933 hatte Paul Klee nur wenige Schüler, darunter Eugen Batz, Hubert Berke, Georg Jakob Best, Georg Meistermann und August Preusse, mit dem Caspar Walter Rauh befreundet war. Das Kunstmuseum Bayreuth hat es sich zu einer wichtigen Aufgaben gemacht, die Beziehungen dieser Düsseldorfer Akademie-Schüler untereinander zu erforschen und ihre Werke zu präsentieren. – In diesem Frühjahr widmet sich das Kunstmuseum Bayreuth dem Werk von Eugen Batz.

Eugen Batz wurde 1905 in Velbert geboren und besuchte in den zwanziger Jahren die Kunstgewerbeschule in Elberfeld (heute Wuppertal). Ab 1929 studierte er am Bauhaus in Dessau u.a. bei Josef Albers, Joost Schmidt, Walter Peterhans, Wassily Kandinsky und Paul Klee. Nach der Vertreibung des Bauhauses aus Dessau folgte Batz Klee 1931 nach Düsseldorf und blieb auch mit ihm befreundet, als die Nationalsozialisten 1933 die Akademie übernahmen und Klee in die Schweiz emigrieren musste, wo ihn Batz in den dreißiger Jahren besuchte.

Die Kriegszeit verbrachte Batz im elterlichen metallverarbeitenden Betrieb. In dieser Zeit war an Malen kaum zu denken. Doch gleich 1945 schloss er sich zusammen mit anderen Klee-Schülern, darunter auch Berke und Meistermann, sowie die Brüder Eduard und Hann Trier und Josef Haubrich der „Donnerstag-Gesellschaft“ in Alfter bei Bonn an. Ab 1946 waren Arbeiten von Batz dann schon in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen, darunter Berlin, Köln, Düsseldorf, Hannover, Amsterdam, Antwerpen, Rio de Janeiro, Bern und Zürich. Als maßgeblicher Vertreter des rheinischen Informel nahm Batz 1959 auch an der II. documenta in Kassel teil. Sein Hauptwerk schuf Batz abseits der Kunstzentren im heimischen Velbert. Zahlreiche Reisen nach Südeuropa und Nordafrika prägten ihn. Er starb 1986.

Die Bayreuther Ausstellung vereint großzügig gewährte Leihgaben der Sparda-Bank West in Düsseldorf, der Familie des Künstlers und von privaten Sammlern. Sie vermittelt daher einen Querschnitt durch das Gesamtwerk von Eugen Batz: Das Frühwerk ist stark von Paul Klee beeinflusst. Immer wieder, als er sich malerisch schon dem Informel zugewendet hatte, kehrt Batz auch in späteren Jahren zu den Ideen des Bauhaus zurück. Seine Zeichnungen und seine Malerei begleitet ein starkes fotografisches Werk, das er in den zwanziger Jahren beginnt und später fortführt. Wie vieler seiner Zeitgenossen entwickelte Eugen Batz sein Hauptwerk aus Wurzeln in der Moderne vor 1933 und wandte sich nach 1945 einer informellen, weitgehend abstrakten, gestischen Malerei zu. In seinem Spätwerk verwendete er zusätzlich Sand und andere Materialien, um die Oberflächenstruktur seiner Bilder haptisch zu steigern.

Die Ausstellung wird von einem reichhaltigen museumspädagogischen Vermittlungsprogramm begleitet.