Seminar in Baunach: „Raum für Blüten und Bienen – Artenvielfalt im öffentlichen Grün“
Seminar informierte Gemeindearbeiter zur Grünpflege
Über das Thema Grünpflege und Artenvielfalt informierten sich Vertreter der kommunalen Bauhöfe des Landkreises Bamberg an einem Seminartag in Baunach. Organisiert von den Kreisfachberatern für Gartenkultur und Landespflege, drehte sich die Informations- und Fortbildungsveranstaltung um die Pflege öffentlicher Grünflächen unter ökologischen Gesichtspunkten.
Bürgermeister Ekkehard Hojer begrüßte die rund 60 Seminarteilnehmer im Bürgerhaus Baunach. Anschließend ging Referentin Christiane Lehmhus vom Julius-Kühn-Institut Braunschweig auf den Umgang mit Schaderregern im öffentlichen Grün ein. Sie erläuterte die rechtlichen Grundlagen zum Einsatz von Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmitteln und zeigte Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes, wie die Beachtung von Standortansprüchen bei der Auswahl von Straßenbäumen. Der Eichenprozessionsspinner, der durch die allergene Wirkung seiner Brennhaare eine besondere Problematik darstellt, wurde genauer beleuchtet. Lösungsmöglichkeiten zeigte ein zweiter, praktischer Seminarteil am Nachmittag, in dem Herbert Geßner vom Gartenamt der Stadt Bamberg sowie Hans Frischmann und Matthias Lorenz vom Maschinenring Bamberg Methoden zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners vorstellten.
Besonders die Artenvielfalt stand im Fokus der Seminarveranstaltung. Gerade öffentliche Grünflächen, die intensiv mehrmals im Jahr gemäht werden, bieten Raum für Verbesserung: Allein durch eine Umstellung der Pflege lässt sich eine deutliche Förderung heimischer Wildkräuter und damit auch der heimischen Insektenwelt erreichen. Was es braucht, damit Honigbienen, Schmetterlinge und zahlreiche weitere wichtige Bestäuber in unseren Städten und Dörfern wieder Lebensraum finden, zeigte Bernhard Reiser vom Institut für Vegetationskunde und Landschaftsökologie in Zeil am Main in einem Bildvortrag anschaulich und praxisnah. Neben der Biologie der Blütenbesucher ging er auf technische Voraussetzungen ein, die neue Pflegekonzepte möglich machen, und beschrieb deren Wirtschaftlichkeit.
Anregungen zur praktischen Umsetzung eines ökologischen Pflegekonzeptes gab am Nachmittag der Landschaftspflegetrupp des Landkreises Bamberg, der die in der Landschaftspflege eingesetzten Mähgeräte vorführte. Angelika Eppel-Hotz von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim stellte schließlich den „bunten“ Aspekt öffentlicher Grünflächen in den Vordergrund. Vor allem für attraktive Blühflächen innerhalb der Ortskerne gibt es Ansaatmischungen, die eine ökologisch sinnvolle und wirtschaftlich interessante Alternative zu aufwändigen Schmuckpflanzungen mit einjährigen Sommerblumen darstellen.
Die Schulung für Gemeindearbeiter durch die Kreisfachberater wird auch im kommenden Jahr mit weiteren Themen zur Pflege des öffentlichen Grüns fortgesetzt, um die Gemeinden fachlich mit Knowhow zu unterstützen.
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