Trotz winterlicher Temperaturen Frühlingsgefühle bei Eulen und Greifvögeln
Balz hörbar und erlebbar – auch Spechte schon aktiv
Die ersten Sonnenstrahlen des Jahres wecken bei den ersten Vögeln schon Frühlingsgefühle. Bei Eulen und Greifvögeln hat die Balz begonnen. Spaziergänger können in diesen Wochen am Abend besonders gut die Rufe der heimischen Eulen hören und erleben. „Zurzeit ist besonders der Waldkauz aktiv“, weiß die LBV-Biologin Christiane Geidel. „Anders als die Liebesrufe der Eulen, wollen Greifvögel mit akrobatischen Balzflügen imponieren. Dazu bringt die Sonne auch die ersten Singvögel in Balzstimmung, so trommelt der Buntspecht und lacht der Grünspecht“, erklärt Geidel weiter. In den kommenden Wochen kann bayernweit jeder auf LBV-Vogelwanderungen das Naturschauspiel Balz miterleben. Mehr unter www.lbv.de/termine.
„Schuu-hu-huuuu!“, schallt es ab jetzt während der Dämmerung wieder durch die bayerischen Parks, Wälder und Friedhöfe. Urheber des schaurig-schönen Gesangs ist der Waldkauz. Überall in den baumreicheren Gegenden Bayerns ist Europas häufigste Eulenart abends bei der Frühjahrsbalz zu beobachten und vor allem zu hören. Der Waldkauz ist jedoch erst der Anfang. Bald werden auch die anderen bayerischen Eulen, wie Uhu oder Schleiereule, und weitere Käuze nach und nach mit ihrer Balz beginnen und das Eulenkonzert vervollständigen. „Früher als viele andere Vogelarten beginnen die Eulen dann meist im März, Uhu und Waldkauz gelegentlich schon im Februar mit der Brut. Sie gewinnen damit wertvolle Zeit für die Jungenaufzucht“, so die LBV-Eulenexpertin.
Im Gegensatz zu den Eulen ist die derzeitige Balz der Greifvögel weniger hörbar, dafür vielmehr sichtbar. „Mit akrobatischen Balzflügen will das Männchen dem Weibchen imponieren. Besonders spektakulär sind dabei die sogenannten Girlandenflüge von Rotmilan, Fisch- und Seeadler“, weiß Christiane Geidel. Auch die Übergabe von Nistmaterial, der gemeinsame Horstbau oder die Renovierung eines bestehenden Horsts gehören bei diesen Arten zur Balz. „Falkenmännchen, die keine Nester bauen, wollen neben Balzflügen wiederum mit dem Beweis ihres Jagdglücks ihre Artgenossinnen von sich überzeugen“, sagt die Biologin. So gehört zur Balz bei Wander- und Turmfalke auch die Übergabe von Beute, zunächst in Horstnähe, später auch am Horst. Über die zahlreichen LBV-Webcams lässt sich unter www.lbv.de/webcams mit etwas Glück auch einen Teil der Greifvogelbalz beobachten.
Die Sonne versetzt aktuell aber auch die heimischen Spechtarten in Balzstimmung. Während der häufigere Buntspecht durch lautes Trommeln an holen Ästen und Stämmen auf sich aufmerksam macht, lässt der Grünspecht seinen markanten Ruf, der wie ein gellendes Lachen klingt, weithin erkennbar ertönen. Die Brutzeit beginnt für die Spechte jedoch erst im April. „Jetzt wird lautstark das Revier abgesteckt, mögliche Nebenbuhler vergrault und Weibchen angelockt“, erklärt Christiane Geidel.
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