SPD-Fraktionen fordern schnellen Ausbau der S-Bahn
Auch StUB und Radschnellwege Thema bei gemeinsamer Sitzung der SPD-Fraktionen aus Erlangen, Nürnberg und Forchheim
Zentrales Thema bei einer gemeinsamen Sitzung der SPD-Fraktionen aus Nürnberg, Erlangen und Forchheim war der Verkehr und die Frage nach der Verlagerung von Pendlerströmen von der Straße auf die Schienen.
Bei der gemeinsamen Sitzung im Erlanger Rathaus forderten die drei Fraktionen einen 20-Minuten-Takt bei der S1, um den zunehmenden Pendlerströmen eine attraktive Alternative zum Auto zu bieten. Die derzeitige Auslastung sei gerade zwischen Nürnberg und Erlangen sehr hoch und weitere Potentiale könnten auf der Städteachse vor allem durch eine Taktverbesserung generiert werden.
Zwingend sei dafür der schnelle Ausbau der S-Bahn zwischen Eltersdorf und Fürth, betonten die Fraktionsvorsitzenden Dr. Anja Prölß-Kammerer (Nürnberg), Barbara Pfister (Erlangen) und Reiner Büttner (Forchheim). Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs zum S-Bahn-Verschwenk müsse nun möglichst zügig neu geplant und dann gebaut werden; schnellstmöglich müsse eine bis dahin funktionierende provisorische Lösung gefunden werden. Eine Fortsetzung der jahrelangen Hängepartie könne man sich nicht leisten: „Dann ist kein leistungsfähiger und dichter S-Bahn- Verkehr in der Städteachse möglich. Und dann gelingt es uns auch nicht, Menschen zum Umsteigen auf die Bahn zu bewegen!“ Vor allem die Fraktionen aus Nürnberg und Erlangen berichteten über große Unzufriedenheit bei regelmäßigen Pendlern, da selbst der aktuelle Takt nicht zuverlässig eingehalten werde. „Hier muss dringend daran gearbeitet werden zuverlässiger zu werden, um nicht Gefahr zu laufen, dass sich Bahn-Nutzer enttäuscht abwenden und doch wieder ins Auto steigen“, waren sich die Fraktionsvorsitzende Dr. Anja Prölß-Kammerer und ihre Erlanger Kollegin Barbara Pfister einig. Die derzeit laufenden Planungen der StUB seien ein weiterer wichtiger Baustein zur Stärkung des Nahverkehrs, betonten Pfister und Dr. Prölß-Kammerer und freuten sich über die positive Entwicklung dazu mit der Gründung des Zweckverbandes im letzten Jahr.
Vorangehen müsse der Freistaat nun bei den angekündigten Radschnellwegen zwischen den Städten, forderten die Fraktionsvorsitzenden: „Es stellen sich eine Reihe von rechtlichen und inhaltlichen Fragen, die wir jetzt schnell geklärt haben wollen. So fallen Radschnellwege in NRW beispielsweise in die Baulast des Landes. Wir wollen wissen, wer plant, baut und finanziert welche Abschnitte des Radschnellweges?“ In Nürnberg stehe man bereit, eine Stelle für die Radschnellwege wurde im kürzlich genehmigten Haushalt bereits vorgesehen. Nicht zuletzt angesichts des Dieselskandals müsse man alles versuchen, um den Autoverkehr zu reduzieren. Hier könnten Radschnellwege positive Wirkungen erzeugen, waren sich die Sozialdemokraten einig. Da sowohl StUB als auch der künftige Radschnellweg auf der gleichen Achse verlaufen werden, sollte man auch überprüfen, inwieweit planerische Synergien möglich sind.
Die Fraktionen aus Nürnberg und Erlangen planen außerdem Veranstaltungen, um gerade auch interessierte Bürgerinnen und Bürger vor Ort über das Thema zu informieren.
Weitere Themen beim Austausch der Stadträtinnen und Stadträte waren die Frage nach den weiteren Hochschulentwicklungen in Nürnberg und Erlangen, Erfahrungen und aktuelle Projekte der Bürgerbeteiligung und die Bewerbung Nürnbergs zur Kulturhauptstadt. Hier solle auch die Frage der Einbeziehung der Region weiterhin thematisiert werden.
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