Forchheimer Wirtschaft startet optimistisch ins Jahr 2018

Dr. Michael Waasner mahnt: Gute Konjunktur kein Selbstläufer

Spürbar verbessert hat sich die Stimmungslage der Forchheimer Wirtschaft gegenüber der Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth im Herbst 2017. Die aktuelle Geschäftslage wird deutlich positiver beurteilt, auch die Erwartungen an das Jahr 2018 können im Vergleich zum Herbst nochmals leicht zulegen. Der IHK-Konjunkturklimaindex macht – vor allem wegen der spürbar besseren Beurteilung der aktuellen Geschäftslage – einen Sprung um neun Zähler und liegt nun bei 122 Punkten.

Die derzeitige Stimmung in der Forchheimer Wirtschaft ist sehr gut und hat sich im Vergleich zum Herbst spürbar verbessert. Gerade einmal 3 Prozent aller befragten Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Situation unzufrieden. Dem stehen 38 Prozent gegenüber, die von einer guten Lage berichten, weitere 59 Prozent stufen ihre derzeitige wirtschaftliche Situation befriedigend ein. „Die Wirtschaftsentwicklung im Raum Forchheim hat weiter an Dynamik gewonnen“, freut sich Dr. Michael Waasner, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Forchheim. „Weder der Brexit, noch die aktuelle US-Politik konnten die Forchheimer Wirtschaft bisher bremsen.“

Allerdings registrieren die Unternehmen gegenüber Herbst 2017 rückläufige Auftragsvolumen sowohl im Inland, als auch im Ausland. Die Auslastung ist davon jedoch nicht betroffen und legt im Vergleich zum Herbst weiter zu. „Da die Auslastung weiterhin sehr hoch ist und beim Auftragsvolumen 2018 Optimismus überwiegt, kann man darauf bauen, dass die leicht rückläufige Auftragslage nur temporär ist“, so Bernd Rehorz, Geschäftsführer des IHK-Gremiums Forchheim.

Wirtschaft erwartet weiteren Aufwärtstrend

Die Unternehmen rechnen für das Jahr 2018 mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends. „Die heimische Wirtschaft ist gut aufgestellt, bei allen Wirtschaftszweigen überwiegt für 2018 der Optimismus“, so Waasner. „Vor allem von der Inlandsnachfrage erwarten die Unternehmen einen spürbaren Schub. Impulse kommen aber auch durch Exporte, vor allem in den EU-Binnenmarkt“

Investitionen bleiben auf hohem Level

Die Wirtschaft aus der Region Forchheim hat in den letzten Jahren ihr Investitionsniveau stetig gesteigert und viele Investitionen angeschoben. 2018 sind Investitionen auf Vorjahresniveau geplant.

Die Forchheimer Wirtschaft hat in den letzten zehn Jahren fast 8.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, davon rund 1.400 alleine im vergangenen Jahr. Auch 2018 wollen die Forchheimer Unternehmer neue Arbeitsplätze schaffen, allerdings nicht mehr ganz auf dem Vorjahresniveau. Waasner: „Die Forchheimer Wirtschaft eilt angesichts bestens gefüllter Auftragsbücher von einem Beschäftigungsrekord zum nächsten.“

Konjunktur kein Selbstläufer

Der IHK-Vizepräsident hat die Sorge, dass die gute Konjunktur den Blick der Politik auf die aktuellen Herausforderungen trübt. „Die Politik darf sich nicht von dem seit neun Jahren anhaltenden konjunkturellen Aufschwung blenden lassen.“ Es wäre falsch, sich darauf zu verlassen, dass die sich die Konjunktur nach neun Jahren Aufwärtstrend auch in den kommenden Jahren stetig positiv weiterentwickelt“, Dr. Waasner. „Will man den Standort Deutschland zukunftsfähig aufzustellen, muss die Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt werden, etwa im Bereich der Digitalisierung, beim Arbeitsrecht und vor allem im Bildungssektor.“

Die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Kommunen sprudeln dank der guten Konjunkturentwicklung. Waasner warnt deshalb davor, den Unternehmen zu viel zuzumuten und die positive Konjunkturentwicklung etwa durch zu viel Bürokratie oder Regulierungen für die Wirtschaft abzuwürgen.

Waasner begrüßt ausdrücklich, dass der Koalitionsvertrag unter Dach und Fach ist und hofft, dass dieser auch tatsächlich zum Tragen kommt. Mehr Mut hätte er sich beim Thema Unternehmens-Steuerreform erhofft. „Auch fehlt mir das Thema Entlastung bei den Strompreisen völlig“, so Waasner. „Sehr positiv ist aber aus meiner Sicht, dass die Zukunftsthemen Bildung, berufliche Bildung und Digitalisierung einen sehr hohen Stellenwert einnehmen.“