208 Mal beruf­li­che Zukunft durch das Zukunfts­pro­gramm Ober­fran­ken gesichert

Symbolbild Bildung

Die Arbeits­lo­sig­keit liegt auf dem Tiefst­stand von vor über 35 Jah­ren. Die Arbeits­lo­sen­quo­te im Bezirk der Agen­tur für Arbeit Bam­berg-Coburg ist deut­lich bes­ser als die des Bun­des. Die Lage auf dem Arbeits­markt ist his­to­risch güns­tig und die Beschäf­ti­gung steigt kon­ti­nu­ier­lich seit gut einem Jahrzehnt.

Brigitte Glos

Bri­git­te Glos

Bei all den guten Nach­rich­ten gerät leicht in Ver­ges­sen­heit, dass nicht jeder von den guten Aus­sich­ten am Arbeits­markt glei­cher­ma­ßen pro­fi­tiert. Mehr als jeder vier­te Arbeits­lo­se (27,2 Pro­zent oder 2 697) ist min­des­tens 55 Jah­re alt. Von ihnen sind unge­fähr 60 Pro­zent Fachkräfte.

Aus die­sem Grund initi­ier­ten die bei­den Arbeits­agen­tu­ren von Ober­fran­ken in 2017 das auf ein Jahr befris­te­te Zukunfts­pro­gramm Ober­fran­ken. Die Idee war, dass spe­zi­ell geschul­te Pro­jekt­ver­mitt­ler Arbeits­lo­se betreu­en und ver­mit­teln, die min­des­tens 55 sind, dies jedoch auf rein frei­wil­li­ger Basis. Sie boten dabei einen Rund­um­kom­plett­ser­vice. Maxi­mal 75 Per­so­nen beriet jeder der drei Ver­mitt­ler. Zum Ser­vice gehör­ten die gemein­sa­me Erstel­lung eines Bewer­ber­pro­fils mit einer Schwä­chen-Stär­ken-Ana­ly­se sowie das Anfer­ti­gen einer Bewer­bungs­map­pe. Um Betrie­be bes­ser über­zeu­gen zu kön­nen, dass ihre künf­ti­gen Fach­kräf­te auch über viel Berufs­er­fah­rung ver­fü­gen kön­nen, beglei­te­ten die Ver­mitt­ler ihre Kun­den mit zu Vor­stel­lungs­ge­sprä­chen. Das per­sön­li­che Ken­nen­ler­nen erwies sich dabei oft als „Tür­öff­ner“ in eine neue Beschäf­ti­gung. Die Ver­mitt­ler ver­füg­ten dabei über die Kom­pe­ten­zen, direkt vor Ort Pro­be­ar­bei­ten, För­der­leis­tun­gen und Wei­ter­qua­li­fi­zie­run­gen zu ver­han­deln. Immer wie­der zeig­te sich jedoch, dass ledig­lich das Alter das ver­meint­li­che Ver­mitt­lungs­hemm­nis war, nicht die Qua­li­fi­ka­ti­on. Fach­kräf­te sind begehrt wie nie zuvor.

„Ist die Denk­blo­cka­de erst ein­mal gelöst, steigt die Ein­stell­be­reit­schaft der Arbeit­ge­ber für lebens­er­fah­re­ne Fach­kräf­te sprung­haft an, denn wer 58 Jah­re alt ist, hat noch acht Jah­re Berufs­le­ben vor sich. Vie­le haben auch vor, über das Ren­ten­ein­tritts­al­ter hin­aus wei­ter zu arbei­ten. Es zeig­te sich, dass Moti­va­ti­on, Fle­xi­bi­li­tät (Arbeits­zeit und Berufs­wunsch), Lern­be­reit­schaft und Mobi­li­tät das A und O für eine beruf­li­che Per­spek­ti­ve in dem Alter sind. Eine Besti­cke­rin aus einer Pols­te­rei nahm nach drei­ßig Berufs­jah­ren eine Tätig­keit als Bestü­cke­rin in der Indus­trie auf. Bei bei­den ist Fin­ger­spit­zen­ge­fühl gefragt. Ande­re zeig­ten die Bereit­schaft, sich auf etwas völ­lig Neu­es ein­zu­las­sen und absol­vier­ten die sechs­mo­na­ti­ge Wei­ter­bil­dung zum Pflegeassistenten.
Ich freue mich, dass wir durch unser Zukunfts­pro­gramm 208 Men­schen wie­der in eine dau­er­haf­te beruf­li­che Zukunft ver­mit­teln konn­ten. Das waren über 60 Pro­zent der Teil­neh­mer und das bei einem Alters­durch­schnitt von 57 Jah­ren. Auch wenn die Pro­jekt­fi­nan­zie­rung jetzt been­det ist, haben wir uns wegen sei­ner Wirk­sam­keit dazu ent­schlos­sen, es im Klei­nen auf Dau­er zu eta­blie­ren“, so das Resü­mee von Bri­git­te Glos, der Lei­te­rin der Agen­tur für Arbeit Bamberg-Coburg.

Ricar­do Meiß­ner ist wei­ter für den Raum Coburg Ansprech­part­ner für alle inter­es­sier­ten Arbeit­ge­ber und Arbeitslosen.
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