Leserbrief zum Thema: Stadtratssitzung Ebermannstadt

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Nicht mehr viel Zeit!

In der letzten Stadtratssitzung hat sich unsere Bürgermeisterin heftig darüber beklagt, dass sich Journalisten, Wählergruppierungen, Bürgermeisterkollegen uns sogar der Bayerische Rundfunk bei ihr erkundigen, wie es mit der STRABS weiter geht.

Man stellt sich die Frage, warum die alle gerade im Ebermannstädter Rathaus anrufen. An der hohen Fachkompetenz kann es wohl nicht liegen, weil die hat zum großen Teil, freiwillig oder unfreiwillig die Verwaltung verlassen.

Vielleicht liegt es daran, dass unsere Bürgermeisterin meist eine nette und auskunftsfreudige Gesprächspartnerin ist.

Wahrscheinlicher ist es, dass ganz Bayern darauf gespannt ist, wie wir aus dem Schlammassel, den wir uns selbst eingebrockt haben, jetzt wieder heraus kommen. Der Fall Ebermannstadt ist mittlerweile weit über die Grenzen unseres Landkreises und Regierungsbezirkes hinaus bekannt. Klar, dass man da mal nachfragt.

Wie man jetzt erkennt, lag unser damaliger Stadtrat mit der Abschaffung der STRABS und der Steuerfinanzierung kommunaler Straßen wohl doch nicht ganz so falsch. Die haben damals schon die Ungerechtigkeiten gesehen und etwas dagegen unternommen. Leider hat es 25 Jahre gedauert, bis dies fast jeder begriffen hat.

Obrigkeitshörigkeit und Angst sind keine guten Ratgeber. Mit Entschlossenheit und Fachwissen wäre dieses Dilemma in Ebermannstadt nicht passiert. Viele andere Gemeinden haben uns ja vorgemacht, dass es anders auch geht.

Selbstreflexion und etwas mehr „mea culpa“ würden unserer Bürgermeisterin und so manchem Stadtrat gut zu Gesichte stehen.

Drei Jahre Jammern und Schuldzuweisungen sind genug. Hört endlich auf, das Übel immer bei den Anderen zu suchen, sondern fangt schleunigst an, sinnvolle, ehrliche und bürgernahe Politik zu machen. Lange habt ihr nicht mehr Zeit!

Matthias Vogler
Franz-Dörrzapf.Str. 7
91320 Ebermannstadt