Neue Platinlegierung entwickelt: Promotion mit Glitzer und Glamour an der Universität Bayreuth

Symbolbild Bildung
Prof. Dr.-Ing. Uwe Glatzel, Tanja Trosch und Petra Pfizenmaier vor der Feingießanlage für Schmuckstücke und Metall-Gussteil mit zugehörigem 3-D-gedrucktem Kunststoffmodel. Foto: UBT

Prof. Dr.-Ing. Uwe Glatzel, Tanja Trosch und Petra Pfizenmaier vor der Feingießanlage für Schmuckstücke und Metall-Gussteil mit zugehörigem 3-D-gedrucktem Kunststoffmodel. Foto: UBT

Die neueste Platinlegierung für die Schmuck- und Uhrenherstellung kommt aus Bayreuth: Tanja Trosch (30 Jahre) hat sie im Rahmen ihrer Promotion am Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe (Prof. Dr.-Ing. Uwe Glatzel) in Zusammenarbeit mit einem Schweizer Speziallieferanten für die Schmuckindustrie entwickelt. Fachleute loben vor allem Farbe, Glanz, Robustheit und gute Gießbarkeit. Dass die Gießbarkeit nun eigens gemessen werden kann, hat Petra Pfizenmaier (28) ebenfalls am Lehrstuhl Metallische Werkstoffe ermöglicht.

Die Anforderungen sowohl an Qualität und Optik in der Schmuckindustrie wachsen stetig. Diesen Herausforderungen haben sich zwei junge Wissenschaftlerinnen am Lehrstuhl Metallische Werkstoffe der Universität Bayreuth gestellt. In Zusammenarbeit mit der Firma Varinor SA in Delémont, Schweiz, hat M. Sc. Tanja Trosch im Rahmen ihrer Promotion erfolgreich eine neue Platinlegierung zur Herstellung von Uhren und Schmuck entwickelt. Diese neue Legierung mit mindestens 95% Platin und maximal 5% anderen Metallen, wurde kürzlich zum Patent angemeldet. Betreuer des Projektes ist der Inhaber des Lehrstuhls, Prof. Dr.-Ing. Uwe Glatzel.

Eine glänzende Schmelzperle der neu patentierten Platin-Schmucklegierung. Foto: UBT

Eine glänzende Schmelzperle der neu patentierten Platin-Schmucklegierung. Foto: UBT

Besonderes Augenmerk hat Tanja Trosch auf einen brillanten Glanz und eine auffallende Helligkeit gelegt, da beides beim Verkauf der Schmuckstücke ein wichtiges Kriterium ist. Der Materialwissenschaftlerin ist es gelungen, eine Platinlegierung zu entwerfen, die nicht nur eine hohe Verschleißfestigkeit hat, also sehr robust ist, sondern auch eine gute Gießbarkeit hat. Diese ist notwendig, um immer ausgefallenere und filigranere Designs bei Schmuck und Uhren zu ermöglichen.

Bei der Bestimmung der Gießbarkeit wurde Tanja Trosch von Petra Pfizenmaier unterstützt. Die Studentin hatte im Rahmen ihrer Masterarbeit eine Möglichkeit zur Quantifizierung der Gießeigenschaften der untersuchten Platinlegierungen entwickelt. Für ihren ausgezeichneten Studienabschluss im Fach Materialwissenschaft und Werkstofftechnik erhielt Petra Pfizenmaier im Herbst 2017 den Studienpreis der Fakultät für Ingenieurwissenschaften.

Partner: Varinor SA ist ein Schweizer Hersteller und Veredler von Edelmetall-Halbzeugen (Blech, Pellets, Barren, Vorformen von z.B. Uhrgehäusen oder ausgefallenen Ringen) für namhafte Konzerne der Schmuckindustrie. Noch im Jahr 2018 sollen die ersten Prototypen-Schmuckstücke aus der neuen Legierung gefertigt werden.