Die Zukunft des E-Commerce wird in Oberfranken erforscht – Uni Bayreuth maßgeblicher Treiber
Heute informierte sich die Bayerische Wirtschaftsministerien Ilse Aigner über den Wissenschaftscampus E-Commerce in Burgkunstadt. Dort wollen die staatlichen Hochschulen mit Sitz in Oberfranken (Universität Bayreuth, Universität Bamberg, Hochschule Coburg, Hochschule Hof), die Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT, die Baur Versand GmbH & Co KG und weitere regionale Unternehmenspartner gemeinsam an der Zukunft des elektronischen Handels forschen. Die Anschubfinanzierung kommt vom Freistaat Bayern.
Tradition trifft Innovation: Das in Oberfranken seit 1925 beheimatete Versandhandelsgeschäft hat sich stetig weiterentwickelt – heute ist die Baur Versand GmbH & Co KG (als Teil der Otto Group) einer der größten Arbeitgeber der Region und hat sich vor allem im E-Commerce etabliert. Parallel dazu hat sich die Wissenschaftslandschaft in Oberfranken immer mehr ausdifferenziert und verfügt über erstklassige Forschungsadressen auf dem Feld „Handel“. Gemeinsam arbeiten diese Partner nun an der Zukunft des E-Commerce. Die Bedeutung des Vorhabens wird unterstrichen durch die Unterstützung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums in Form einer Anschubfinanzierung der Innovationslabore von jeweils 200.000 Euro.
Der Wissenschaftscampus E-Commerce liegt in den Räumen einer ehemaligen Schuhfabrik: 7.000 qm Nutzfläche, die der Baur-Versand für mehrere Millionen Euro zu diesem Zweck saniert und nutzbar gemacht hat. Dort sollen Fachleute aus dem Handel und Wissenschaftler der beteiligten Hochschulen und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) gemeinsam Problemstellungen aufgreifen und Lösungen erarbeiten. „Gemeinsam können wir den E-Commerce in Deutschland stärken. Ziel ist die Entwicklung innovativer Lösungskonzepte entlang der gesamten Wertschöpfungskette des E-Commerce“, sagt Prof. Dr. Torsten Eymann, Vizepräsident der Uni Bayreuth. Albert Klein, Vorsitzender der BAUR-Geschäftsführung betont: „Der Campus steht allen interessierten Unternehmen und Institutionen in Oberfranken und darüber hinaus offen.“
„In Burgkunstadt entsteht eine Plattform und die Vernetzung von Wissenschaft und Praxis zur Entwicklung und Erprobung innovativer Lösungskonzepte zum Thema E-Commerce“, so Prof. Dr. Gilbert Fridgen von der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT. Diese hat das Konzept für den E-Commerce-Campus entwickelt. In ‚Innovationslaboren‘ und Forschungsprojekten der Grundlagen- und Auftragsforschung sollen neue Standards im Bereich des E-Commerce gesetzt werden. Albert Klein erläutert die Arbeitsweise: „Die Forschungsarbeit erfolgt in fünf Laboren, die Themen bearbeiten wie Data Analytics oder Customer Interaction.“ Es geht auch um Fragen wie: „Verändert sich das Kaufverhalten, wenn nur noch Smartphones benutzt werden? Welche Daten dürfen Handelsunternehmen benutzen, um zu sehen was die Konsumenten wollen? Wie kann Virtual und Augmented Reality bei der Produktpräsentation eingesetzt werden? Will der Kunde solche Angebote? Welche Technologien spielen bei der Kommunikation mit Kunden künftig eine Rolle?
Ergänzend werden Seminare, Workshops sowie themenbezogene, international sichtbare Konferenzen stattfinden. Zudem soll durch die Qualifizierung von Absolventen sowie Fort- und Weiterbildung eine Möglichkeit zur praxisnahen (Mit-)Gestaltung von Forschung und Lehre an den beteiligten Hochschulen geschaffen und den Unternehmen frühzeitig Kontakt zu qualifizierten Fachkräften geboten werden.
Die Bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner erklärt zu dem Projekt: „Der Wissenschaftscampus E-Commerce steigert die Attraktivität des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Oberfranken. Das innovative Kooperationsprojekt der Universität Bayreuth, des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik und regionaler Unternehmen bündelt Wissen und Kompetenzen zum Vorteil aller Partner. Diese beispielhafte Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag, eine neue Innovationskultur in der Region Oberfranken zu festigen und praxistaugliche Innovationen im Bereich des E-Commerce zu entwickeln. So bleibt insbesondere der in Bayern stark vertretene Versandhandel auch langfristig konkurrenzfähig.“
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