Forchheimer JuLis zum Thema „Bildungsstandort Forchheim“
Eine Milliarde Euro will sich der Freistaat Bayern eine neue Universität in Nürnberg mit bis zu 100 Professoren und zwischen 5000 und 6000 zu unterrichtenden Studenten kosten lassen. Gleichzeitig platzen die Technische Fakultät der Friedrich-Alexander- Universität (FAU) sowie die FAU in Erlangen selbst, aus allen Nähten. Die Jungen Liberalen in Forchheim und ihr stellv. Kreisvorsitzender Christian Weber sehen in dieser Diskussion eine echte Chance für den Landkreis Forchheim.
„Was spricht eigentlich gegen ein Institut das oder einen Lehrstuhl der bei uns in Forchheim zu Hause ist?“ Der FDP-Direktkandidaten zur 2018 anstehenden Wahl des oberfränkischen Bezirkstags sieht starke Argumente um aus dieser Idee eine Erfolgsgeschichte für Forchheim und die Fränkische Schweiz werden zu lassen. „Unsere Heimat verfügt über beste infrastrukturelle Anbindung an Erlangen, Nürnberg und die Metropolregion. Darüber hinaus haben sich in unserer alten Königsstadt eine Vielzahl erfolgreicher Konzerne und mittelständischer Unternehmen angesiedelt. Weiter haben wir eine beeindruckende Kulturlandschaft. Die Wissenschaft ist ebenfalls bei uns zu Hause. Bspw. forscht die Otto-Friedrich- Universität aus Bamberg mit dem Projekt „Forchheim in der Karolingerzeit“ hier bei uns vor Ort. Vergessen wir auch nicht unsere Gymnasien und Fachoberschulen. Nicht zuletzt wächst damit weiter zusammen, was schon lange zusammen gehört. Seit Jahrzehnten arbeiten und studieren viele Forchheimer, aus Stadt und Landkreis, in den mittelfränkischen Nachbarstädten Erlangen und Nürnberg.“
Der Polizeibeamte und Student der Verwaltungswissenschaften sieht daraus weitere Möglichkeiten erwachsen: „Wir blicken argwöhnisch auf das Nachtleben in den Studentenstädten Erlangen, Bamberg und Bayreuth? Holen wir die jungen Generationen doch zu uns nach Hause. Davon profitieren auch kulturelles Leben und die Gastronomie. Unsere Unternehmen und Hidden Champions bedürfen Fachkräfte, am Besten aus der Region? Binden wir das Potential unserer kommenden Generationen an Forchheim. Warum soll Mittelfranken nicht auch mal nach Oberfranken pendeln? Der ständige Stau auf dem „Frankenschnellweg“ ist auch in die andere Richtung ganz nett.“
Der 29-Jährige aus der Gemeinde Leutenbach, ist sich allerdings auch der damit verbundenen Herausforderungen bewusst: „Wo sollen die Studenten und Beschäftigten wohnen? Wo ist ein möglicher Standort denkbar? Vielleicht ist das aber auch eine Idee, die mit ordentlichem Mut und Entschlossenheit dazu führen kann, dass neuer Wohnraum entsteht, der neben den Studenten auch für sog. Geringverdiener interessant sein kann. Wenn wir Wohnraum oder Stellen im Landkreis schaffen, kann davon vielleicht auch die Landbevölkerung durch einen besser frequentierten und ausgebauten – da notwendigen – ÖPNV profitieren.“
Tobias Lukoschek, Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen in Forchheim, sieht in dem Thema nicht zuletzt auch den Ansporn für weitere Ideen: „Es mag passieren, dass unser Vorschlag im Sande verläuft, belächelt wird oder auch nur zu einer Randnotiz verkommt. Aber wäre es nicht großartig wenn Forchheim neben all seiner schönen Seiten auch ein beeindruckender Bildungsstandort werden könnte? Wenn Bildung die Supermacht des 21. Jahrhunderts ist, warum versuchen wir nicht universitäre Anstalten aus Mittel- und Oberfranken oder auch Lehranstalten des Bezirks Oberfranken im Landkreis Forchheim anzusiedeln? Denken wir auch hier einmal mehr neu.“
Die Diskussion treibt auch die FDP Forchheim seit Langem um. So werden unter den Liberalen neben der Forderung von Institut mit Lehrstuhl auch Fachgebiete diskutiert wie z.B. Medizintechnik in der Stadt Forchheim mit Verweis auf Siemens Healthineers und Medical Valley oder Lebensmitteltechnologie/-management (Brauerei, Brennerei, Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) in Ebermannstadt bzw. der Fränkischen Schweiz.
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