Ausstellungshalle im Neuen Rathaus in Bayreuth: „ulrich behl – konkret bildnerisch und skulptural“
Am 10.1.2018 öffnet um 18 Uhr die Ausstellung „ulrich behl – konkret –bildnerisch und skulptural“ in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus. Es spricht Eugen Gomringer.
Der Kieler Künstler Ulrich Behl (geboren 1939 in Arnswalde, Pommern) gehört zu den wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten Schleswig-Holsteins. Nach seinem Studium in Alfeld/Leine u.a. bei Kurt Schwerdtfeger, später an der Werkkunstschule in Hannover bei Raimund Girke und Rolf Hartung, begann er 1962 seine Werkreihen serieller Gestaltung und wirkte maßgeblich mit an der Rekonstruktion von Kurt Schwerdtfegers Reflektorischem Farblichtspiel der Weimarer Bauhauszeit. Mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland und Kunstwerken im öffentlichen Raum hat er sich dem Verhältnis von Kunst und Raum gewidmet. Seine raumgreifenden Werke, Happenings und scheinbar ephemere Installationen ermöglichen die Erfahrung von Licht und Zeit im Raum.
Behl ist ein Vertreter der Konkreten Kunst, der innerhalb der gesetzten Grenzen eines konzeptuellen Denksystems mit dem Zufall arbeitet und diese Grenzen immer wieder aufsprengt, um ungewohnte Erfahrungen zu ermöglichen. So hat Behl, der puristische Konstruktivist, serielle Grafiker und „Lichtfallen“-Bastler und Forscher konkreter sinnlicher visueller Erfahrungen das Tischtennisspiel und die Lottozahlen in die Kunst gebracht und ist immer dabei, in der Verbindung von Gegensätzlichem eigentlich die Quadratur des Kreises zu wagen.
In seinen konzeptionell-seriellen Arbeiten arbeitet Behl nicht auf das einzigartige, unwiederholbare Kunstwerk hin, sondern geht eher wie ein Forscher vor. Er entwickelt Konzepte, setzt Strukturen, bestimmt Abläufe und Regeln. Schon während des Studiums hatte er anhand von Kurt Schwerdtfegers „Reflektorischem Farblichtspiel“ konzeptionelles Arbeiten erprobt. Später hat er diese Untersuchungen dann mit seinen eigenen Studenten wiederholt.
Seit den sechziger Jahren beschäftigt er sich mit Licht und Bewegung, durch die uns Raum erst erfahrbar gemacht wird. In seinen kastenförmigen Objekten fängt Behl das flüchtige Licht ein und macht es selbst sichtbar. Dazu baut er ausgeklügelte Konstruktionen, die es mit jedem Modellflugzeugbau aufnehmen können. Es sind Ordnungssysteme von Modulen – „Modulare Ordnungen“.
In der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus zeigt Behl Rauminstallationen und Einzelwerke: bildnerisch und skulptural.
Nach HD Schrader und Peter Vogel ist er der dritte Künstler, der diesen Raum, die Ausstellungshalle im Neuen Rathaus zu einem Gesamtkunstwerk verwandelt.
Die Ausstellung wird von einem Katalog (in Zusammenarbeit mit der Landesbibliothek Kiel) und von unserem museumspädagogischen Vermittlungsprogramm begleitet.
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