Gedanken zum Dreikönigstag

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Wir können selbst von Moslems einiges lernen: Sie vertrauen fest auf ihren Allah und nehmen Freud und Leid demütig aus seiner Hand. Viele Europäer hadern aber angesichts eines tragischen Unfalls, einer heimtückischen Krankheit mit Gott, ohne dass diese Empörung ihnen helfen würde, ihr Los zu ertragen. Vielleicht nimmt sich der „westliche“ Mensch selbst zu wichtig.

Die Moslems weisen die Gottessohnschaft Jesu zurück, werfen uns vor, wier würden an 2/3 Götter glauben. Aber „Gottes Sohn“ ist ein Titel, keine biologische Aussage, meint, dass Jesus ganz im Einklang mit Gott lebte, dass er nicht nur ein Prophet war, der eine bestimmte Botschaft hatte, sondern durch seine Auferstehung der Erlöser der Welt geworden ist und bleiben wird. Der Heilige Geist ist auch kein dritter Gott, sondern die Art, wie Gott und der auferstandene Jesus nun unter uns wirken, nämlich in allem Guten und Schönen, überall, wo Menschen zum Christenglauben kommen. Typisch christlich ist die Einsicht, dass Gott jeden von uns unbedingt liebt, auch den Versager, den Kranken, den Schuldbeladenen. Scheitern und frühzeitiger Tod sind eben keine Strafe oder Prüfung Gottes, wie die Moslems meinen. Jesus hat all das auch durchgemacht, damit wir einen Trost im Leiden haben. Die Moslems dagegen bestreiten den Kreuzestod Jesu, damit aber auch seine Auferstehung. Doch woher wissen sie dann, dass es nach dem Tod weitergeht? Auch die Moslems glauben an das „Jüngste Gericht“ und sie vertrauen auf die Gnade ihres Allahs, Doch wie kann ein Moslem Gewissheit finden, dass der himmlische Richter ihm persönlich an diesem letzten Tag wirklich gnädig sein wird? Wer aber auf Christus vertraut, der darf sich seines ewigen Heils gewiss sein. Christus hat die Schuld wirklich aller Menschen vor Gott gesühnt, und sei sie noch so schwer. Das kann aber nur der wertschätzen, der sich seiner Schuld bewusst ist. In Westeuropa gibt es einen starken Trend, die eigene Schuld zu verharmlosen, auf andere abzuschieben.

Wir sollten unseren Christenglauben offensiv bekennen, und das nicht nur am Dreikönigstag, der als Missionstag gilt, weil die Könige/Weisen symbolisch für alle stehen, die sich Christus anschließen.

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind