Einwegmüll durch Coffee-to-go-Becher in Bamberg könnte bald weniger werden
Bambecher startet Crowdfunding für Mehrwegsystem
Im Frühjahr 2018 soll in Bamberg ein Mehrwegsystem für Getränkebecher to go starten. Die ehrenamtliche Initiative Bambecher bereitete das Konzept des gleichnamigen Systems für Bamberg vor und gewann bereits zahlreiche Gastronomien für das Anliegen. Nun fehlt nur noch das Geld für den Start. Mit einer Fundraising-Kampagne im Internet versucht die Initiative deshalb 3.250 Euro zu sammeln.
Schon zahlreiche Städte und Initiativen haben auf das Problem des Einwegmülls durch Coffee-to-go-Becher reagiert. Neben Kampagnen, die zur Mitnahme eines eigenen Bechers ermutigen, wurden vielerorts auch Mehrwegsysteme für Getränkebecher gestartet. Im Juli 2017 begann etwa der sogenannte Kulmbecher, ein Mehrwegbechersystem in Kulmbach mit 16 teilnehmenden Cafés und Bäckereien. Mittlerweile sind dort fast 1.500 Becher im Umlauf.
Bambecher – So funktioniert´s
Die Initiative Bambecher, bestehend aus Mitgliedern des Vereins CHANGE-Chancen.Nachhaltig.Gestalten, der Grün-Alternativen Liste (GAL) sowie weiteren Ehrenamtlichen, hat das Konzept weiterentwickelt und will es in Bamberg etablieren. Gegen eine einmalige Nutzungsgebühr von vier Euro sollen Kunden sich ein Getränk to go in einen Bambecher befüllen lassen können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Einwegbechern sind die Bambecher stabil, isolieren besser und sind dank eines praktischen Deckels sogar auslaufsicher. Vor allem aber muss man den Bambecher nicht nach einmaliger Benutzung wegwerfen. Stattdessen gibt man ihn in einer der teilnehmenden Cafés oder Bäckereien einfach wieder ab und erhält dafür eine Pfandmarke. Beim nächsten Cafébesuch kann dann die Pfandmarke abgegeben werden und man erhält das Getränk erneut in einem gereinigten Bambecher. Wichtig ist dabei nur, dass die Becher auch immer wieder den Weg zurück in eine Gastronomie finden und nicht wochenlang in einem Privathaushalt gehortet werden. Wenn sich alle daran halten, hat das nicht nur positive Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch und das Müllaufkommen. Kunden und Unternehmen können sich auch Geld sparen – etwa für die Anschaffung von Einwegbechern oder durch Rabatte auf Getränke, wenn auf Einwegbecher verzichtet wird.
Viele Unterstützer
Schon beim ersten runden Tisch im August zeigte sich, dass der Wille zahlreicher Café- und Bäckereibesitzer, eine sinnvolle Lösung für das Einwegbecherproblem zu finden, groß ist. Die Stadtverwaltung ist ebenfalls erfreut. Und auch das Stadtmarketing Bamberg bewertet die Idee positiv, wird nach dem Start sogar als langfristiger geschäftsführender Träger des Mehrwegsystems auftreten. Aktuell, so Verantwortliche der Initiative, nähmen Cafés, Bäckereien und Cafeterien mit voraussichtlich insgesamt circa 40 bis 50 Filialen in Bamberg und Umgebung am Mehrwegsystem teil – Tendenz steigend. Die offizielle Bestellphase für die Cafés und Bäckereien hat allerdings noch gar nicht begonnen. Bislang fehlen schließlich letzte finanzielle Mittel, um diverse Materialien zur Erstausrüstung aller teilnehmenden Gastronomien zu kaufen und einen günstigen Verkaufspreis der Becher zu ermöglichen. Sobald diese Hürde genommen ist, rückt das Mehrwegsystem für Bamberg aber in greifbare Nähe.
Wer das Projekt unterstützen möchte, kann online unter https://www.betterplace.org/de/projects/59020-der-bambecher-braucht-deine-hilfe
spenden. Cafés, Bäckereien oder andere Anbieter von Getränken to go können außerdem über kontakt@chancengestalten.de weitere Informationen zur Teilnahme am Mehrwegsystem anfordern.
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