Erzbischof Schick: „Weihnachten stellt die Kinder in die Mitte“
Predigt im Bamberger Dom: „Das göttliche Kind lenkt unseren Blick auf alle Menschenkinder“
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft an Weihnachten dazu auf, die Kinder in die Mitte zu stellen. Die Geburt Jesu in ärmlichen Verhältnissen in der Krippe im Stall erinnere heute an die vielen hungernden Kinder in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie an die Kindersoldaten und arbeitenden Kinder in der ganzen Welt, sagte Schick an Heiligabend im Bamberger Dom. „Zu viele Kinder dieser Welt können nie wie Kinder leben, in die Schule gehen und spielen. Ihre Seelen werden bei Flucht und Vertreibung, durch Krieg und Terror getötet, sie werden ihrer Kindheit beraubt und sind deshalb auch als Erwachsene in ihrer Menschlichkeit gehandicapt.“
Den Kindern in Deutschland gehe es materiell meist gut, fügte Schick hinzu. Dafür fehle es ihnen aber oft an Liebe und Zuneigung, die durch materielle Dinge ersetzt würden: „Unsere Kinder haben alles, und doch fehlt Entscheidendes.“ Wenn er Kinderzimmer betrete, so Schick, dann seien sie oft voll mit Spielsachen, aber ein Kreuz oder ein Schutzengelbild sei meist nicht zu finden. „Achten wir auf die Kinder, lieben wir sie wirklich“, appellierte der Erzbischof. „Geben wir ihnen nicht nur Spielsachen, Handy, Computer etc., sondern geben wir ihnen Menschlichkeit, Wärme und Liebe.“ Das sei manchmal nur möglich und komme an, wenn materielle Güter weniger würden, denn sie versperrten die menschliche Zuneigung und ersetzten die Liebe. Ebenso wichtig sei die religiöse Entfaltung. „Wer bewusst oder unbewusst den Kindern die Beziehung zu Gott vorenthält, der beraubt sie des Vertrauens und der Hoffnung sowie des Sinns für das Leben.“
„Weihnachten stellt das Kind in die Mitte, den Sohn Gottes, Jesus Christus, und lenkt dabei den Blick auf alle Menschenkinder“, sagte der Erzbischof. Jesus, der als Kind geboren wurde, sei auch als Erwachsener nicht müde geworden, auf die Kinder hinzuweisen, indem er gesagt habe: „Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran“.
An Weihnachten wurde das Hauptgebot des Christentums, Gott zu lieben und den Nächsten wie sich selbst, für das göttliche Kind Jesus Christus und für alle Menschenkinder konkret verkündet und eingefordert.
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