Erzbischof Schick bei Wiedereröffnung der Kirche St. Georg in Höchstadt: „Wieder mutiger den Glauben bekennen“
„Die christlichen Wurzeln und Traditionen hoch und heilig halten“
Die Wiedereröffnung der Pfarrkirche St. Georg in Höchstadt ist für Erzbischof Ludwig Schick eine Erinnerung daran, „die christlichen Wurzeln und Traditionen hoch und heilig zu halten“. Zugleich sei sie ein Aufruf, alles dafür zu tun, „dass unser Land ein christliches bleibt“. Das NS-Regime habe das Christentum und die Kirchen ausschalten wollen. Leider hatten viele Christen geschwiegen oder mitgemacht, sagte der Erzbischof am Samstag. Das Nazi-Regime habe antichristlich den Rassenwahn und die Ideologie von wertem und unwertem Leben verbreitet, den Weltkrieg mit Millionen Toten und ungeheuren Zerstörungen vom Zaun gebrochen. Nach Ende des Krieges hätten sich viele gefragt, wie es soweit habe kommen können, und sich angeklagt. Erzbischof Schick erinnerte an das Stuttgarter Schuldbekenntnis evangelischer Christen aus dem Jahr 1945, das die Worte enthält: „Wir klagen uns an, dass wir nicht mutiger bekannten, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt, nicht brennender geliebt haben.“
Wir sind heute wieder an einer Schwellensituation, sagt der Erzbischof und verwies auf eine Allensbach-Umfrage, wonach viele Menschen in Deutschland wünschen, dass das Christentum das Land auch in Zukunft prägen solle. Doch zugleich beteiligten sich immer weniger Menschen am kirchlichen Leben. Das sei schizophren, so Schick. „Man könne nicht etwas wollen und nichts dafür, sogar manches dagegen tun.“
Das Bekenntnis der EKD von 1945 solle heute die Christen aufrufen, den Glauben mutig zu bekennen, treu zu beten, fröhlich zu glauben und die Mitmenschen zu lieben. So bleibe die christliche Prägung und Kultur erhalten.
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