Ausgezeichnet: Bayreuther Masterstudent Daniel Gottal erhielt Preis für seinen Essay zum Thema ‚Brauchen wir eine Leitkultur?‘
Anfang Dezember 2017 wurden die Preisträger des diesjährigen Essaywettbewerbs ausgezeichnet, den die Deutsche Gesellschaft e.V. zum 8. Mal für Studierende veranstaltet hat. Zum 2017er Wettbewerbsthema ‚Brauchen wir eine Leitkultur?‘ gab es knapp 300 Einsendungen. Zu den Ausgezeichneten gehörte auch Daniel Gottal, der seit dem WS 2017/18 an der Universität Bayreuth studiert und am Lehrstuhl Entwicklungsökonomik seinen Doppel-Master in Economics und in History & Economics macht. Für seinen Essay ‚Hintam Berg san aa no Leit: Aber Deutschland – des samm mia‘ erhielt Daniel Gottal von der Jury den dritten Preis.
„Die Auszeichnung meines Essays hat mich überrascht, aber bei so vielen Einsendungen gehört sicher auch ein Quäntchen Glück dazu“, beschwichtigt der 26-Jährige, der im Internet zufällig auf den Essaywettbewerb aufmerksam geworden war. „Das Thema ‚Brauchen wir eine Leitkultur?‘ ist in den letzten Jahren kontrovers diskutiert, aber leider auch von manchen gesellschaftlichen Gruppen und Parteien reflexartig abgewürgt worden, sodass eine ehrliche und offene Debatte nicht zustande kommen konnte. Der Essaywettbewerb hat diesem Thema ein geschütztes Forum für Austausch und Diskussion gegeben. Das hat mich gereizt, daran teilzunehmen.“ Wie der Bürgerrechtler Jens Reich in seiner Ansprache während der Preisverleihung in Berlin sagte, sei es der Jury nicht leicht gefallen, sich zwischen der Vielzahl hervorragender Beiträge zu entscheiden.
Die Kerngedanken des Essays ‚Hintam Berg san aa no Leit: Aber Deutschland – des samm mia‘
Innerhalb Deutschlands gibt es eine Ausdifferenzierung von Leitkultur(en)
- entlang einer horizontalen Achse auf Ebene der Bundesländer und
- entlang einer vertikalen Achse auf kommunaler, nationaler und europäischer Ebene.
Eine Leitkultur ist richtig und sinnvoll, aber „w[W]ir müssen [nur] aufpassen, dass aus der Leitkultur keine Leidkultur wird.“
Die beste Integrationsleistung, die Flüchtlinge erbringen können, ist das Ausüben eines freiwilligen Ehrenamts in Vereinen, Kirchen und Gesellschaften.
Interessierte können den Essay hier nachlesen:
www.essaywettbewerb.de/preistraeger/43-preistraeger-17
Vom Bachelor an der LMU München zum Master an die Universität Bayreuth
Bevor Daniel Gottal sein Masterstudium an der Universität Bayreuth startete, hat er an der LMU München seinen ersten berufsqualifizierenden Studienabschluss in Geschichte (Hauptfach) und Volkswirtschaftslehre (Nebenfach) gemacht. „Gesamtwirtschaftliche Fragestellungen haben mich schon während der Schulzeit interessiert, von daher wollte ich unbedingt Volkswirtschaftslehre studieren. Darüber hinaus war für mich aber eine historische Einbettung von theoretischen und quantitativen Überlegungen immer unerlässlich. So bin ich an der Universität Bayreuth bei der in Deutschland einzigartigen Fächerkombination Economics (M.Sc.) und History & Economics (M.A.) gelandet.“ Wenn er dann seine(n) Master in der Tasche hat, möchte er eine Promotion anschließen. „Daniel Gottal ist ein höchst engagierter Student, der auf vielfältigen Themengebieten sehr erfolgreich unterwegs ist. Ich bin sicher, dass er nicht nur sein Studium, sondern auch eine Promotion mit Bravour abschließen wird“, sagt Prof. Dr. David Stadelmann, Inhaber des Lehrstuhls Entwicklungsökonomik an der Universität Bayreuth.
Ehrenamtliches studentisches Engagement
Auch in seiner Freizeit engagiert sich Daniel Gottal: Ehrenamtlich bekleidet er verschiedene Ämter in der Jungen Union und in der CSU Oberbayern – insbesondere interessieren ihn hier außen- und sicherheitspolitische Themen. Neben Studium und parteipolitischer Arbeit gibt es für den gebürtigen Oberbayern Daniel Gottal aber auch noch etwas ganz anderes, nämlich die Berge. „Egal ob Wandern, Klettern, Hoch- oder Skitouren: Bergsteigen ist für mich der Inbegriff der physischen und mentalen Grenzerfahrung, die ich auch bis ins hohe Alter nicht missen möchte“, erzählt er begeistert.
Der 2017er Essaywettbewerb
Die 20 höchstplatzierten Texte werden im Frühjahr 2018 publiziert werden. Dann wird für jedermann nachlesbar sein, mit welcher Originalität, Analysekraft und Ausdrucksfähigkeit sich die Studierenden der Fragestellung ‚Brauchen wir eine Leitkultur?‘ widmeten, die 2017 im Zentrum einer kontrovers geführten öffentlichen Debatte stand. Die Deutsche Gesellschaft e.V. führt – in Kooperation mit dem Bundesministerium des Innern und der Deutschen Nationalstiftung – alljährlich einen studentischen Essaywettbewerb zu gesellschaftlich relevanten und brisanten Fragestellung durch. 2016 erschien der Wettbewerbsband zum Thema ‚Was ist Heimat?‘ mit den 23 bestplatzierten Essays.
Die Deutsche Gesellschaft e.V.
…ist der erste nach dem Fall der Mauer gegründete gesamtdeutsche überparteiliche Verein. Am 13. Januar 1990 wurde er von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Ost und West mit dem Ziel gegründet, die Teilung zu überwinden, das Miteinander in Deutschland und Europa zu fördern sowie Vorurteile abzubauen. Diesen Grundsätzen verpflichtet, organisiert die Deutsche Gesellschaft e.V. jährlich zahlreiche Veranstaltungen in den Bereichen Politik und Geschichte, Kultur und Gesellschaft sowie EU und Europa.
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