Geriatrische Tagesklinik hilft älteren Patienten auf dem Weg zurück
Krankenhaus – und was kommt dann?
Seit 20 Jahren unterstützt das Team der Geriatrischen Tagesklinik ältere Patienten auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben
Im Krankenhaus ist alles gut, denn hier kümmern sich Pflegekräfte um ältere Patienten. Waschen sie, helfen ihnen beim Ankleiden oder beim Essen. Aber was passiert danach? Wie kommen ältere Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt zu Hause zurecht? „Unsere Geriatrische Tagesklinik ist eine gute Möglichkeit, um genau das herauszufinden“, sagt Dietrich de Fallois. Und zu helfen, wenn es nötig ist.
Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren ist die Geriatrische Tagesklinik der Klinikum Bayreuth GmbH gestartet. Der damalige Chefarzt der Klinik für Geriatrie, Dr. Axel Schramm, hatte die Tagesklinik gegründet. Und der heutige Koordinator und stellvertretende Leiter des Sozialdienstes der Klinikum Bayreuth GmbH, Dietrich de Fallois, erinnert sich noch sehr genau an dessen Intention: „Ein neues Nest bauen“, das war Schramms Grundidee. Ein neues Nest, wenn im Alter die Gesundheit nicht mehr mitmacht.
Exakt 3544 Patientinnen und Patienten haben die Geriatrische Tagesklinik in den vergangenen 20 Jahren besucht. Tagsüber waren und sind sie im Klinikum. „Die Tagesklinik ist zuvorderst eine internistisch-geriatrische Akutstation“, sagt Dr. Holger Lange, Chefarzt der Klinik für Geriatrie an der Klinikum Bayreuth GmbH. Einstellen des Blutzuckers oder des Blutdrucks, Ursachenforschung für Schwindel oder Behandlung von Sturzfolgen – all das gehört zum Leistungsspektrum. Und noch mehr: „Wir sind personell und hinsichtlich unserer Kompetenzen auch in der Lage, kognitive Einschränkungen, Demenzen und depressive Syndrome abzuklären“, sagt Dr. Lange. Zur Geriatrischen Tagesklinik gehört auch eine Memory-Klinik. Aus einem Umkreis von 60 Kilometern kommen Patientinnen und Patienten hierher, weil ihr Gedächtnis nachlässt. Und keiner geht ohne Information: „Wir verordnen hier nicht nur Medikamente“, sagt de Fallois. „Die Frage, wie es im ganz normalen Alltag außerhalb der Klinik weiter gehen kann und soll, wird in jedem einzelnen Fall mit den Patienten und ihren Angehörigen besprochen.“
Wie geht es weiter? Diese Frage steht für alle Patientinnen und Patienten der Geriatrischen Tagesklinik im Raum. Dass Patienten abends nach Hause gebracht werden, dass dann eine Zeit der Selbstständigkeit folgt, beantwortet vieles. Hat der Patient frische Kleidung an? Hat er seine Medikamente genommen? Kommt der Patient zu Hause alleine zurecht? Das sieht das Team am nächsten Morgen, wenn der Patient wieder in die Tagesklinik kommt. „Und das ist die sozialmedizinische Komponente unserer Arbeit“, sagt de Fallois: Menschen nicht alleine zu lassen.
20 Plätze hat die Geriatrische Tagesklinik anzubieten. Und die Tagesklinik ist fester Bestandteil des Versorgungsnetzes für ältere Menschen im Raum Bayreuth geworden. Ein Indiz dafür: In den Anfangsjahren haben vor allem interne Kliniken und Abteilungen der Klinikum Bayreuth GmbH ihre Patienten an die Tagesklinik vermittelt. „Inzwischen überwiegt die Anzahl der Zuweisungen von niedergelassenen Ärzten“, sagt der Koordinator der Tagesklinik. „Unsere Arbeit kommt an und sie wird honoriert.“
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