Ein Winter-Wonderland mit Halleluja in Forchheim
In der voll besetzten Klosterkirche fand zum zehnten Mal das Benefizkonzert „Weihnachten für alle“ statt
In der Klosterkirche St. Anton erklang das berühmte „White Christmas“ von Irving Berlin und draußen schneite es. „Winter wonderland“ für ein paar Stunden über der Stadt. Denn der Auftrag lautete: „Let it snow“. Passender hätten die Songs über amerikanische Wintergefühle gar nicht sein können als wie sie vom Duo „2gether“ beim Benefizkonzert zur alljährlichen Spendenaktion „Weihnachten für alle“ geboten wurde.
Dichtes Schneetreiben, glatte Straßen. Dennoch war die Klosterkirche beim zehnten Benefizkonzert (seit 2008) der Aktion der Wohlfahrtsverbände in Stadt und Landkreis voll besetzt. Seit rund 50 Jahren werden Mitbürger in Stadt und Landkreis unterstütz, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht. Sagte zu Beginn Lisa Hofmann, die Sprecherin der Kreis AG aus ASB, AWO, Caritas, Diakonie und Kinderschutzbund, die „Weihnachten für alle“ organisieren.
Scheck der Freude aus Buckenhofen
Es war ihr deshalb eine besondere Freude, Heiner Kredel aus der Vorstandschaft des Musikvereins Buckenhofen begrüßen zu können. Am Vorabend hatte der Musikverein einen Scheck aus dem Erlös des 24-Stunden-Musikmarathons an die Kreis-AG übergeben. Nämlich stolze 5.659 Euro, die Hälfte aus dem Gesamtergebnis von über 11.000 Euro. Hofmann dankte Kredel dafür, dass auch verschiedene Ensembles bereits bei den Benefizkonzerten mitgewirkt haben.
Das Grußwort der Schirmherren übernahm Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein für den Landrat Dr. Hermann Ulm mit, der es trotz Schneetreiben vom Konzert der Kulturpreisträger in Gößwenstein nach Forchheim pünktlich geschafft hatte. Kirschstein schilderte zuerst sein persönliches Empfinden: Die Eröffnung des Weihnachtsmarktes mit dem „schönsten Adventskalender der Welt“ und der Modell-Eisenbahnausstellung in der Kaiserpfalz sowie das Benefizkonzert vereinigten sich für ihn zu einem festlichen Dreiklang des ersten Adventswochenendes. Dann dankte er allen, die sich mit viel Engagement dafür einsetzen, dass es minder Bemittelten besser geht.
Kammermusikalische Entdeckung
Das Benefizkonzert 2017 war für viele Besucher eine Offenbarung. Die Familienmusik Schreyer, die im Orchester des Klosterchors bei glanzvollen Messen mitwirkt, war eine kammermusikalische Entdeckung. Als Quartett oder Quintett (mit dem Jüngsten der Familie) füllten sie den Kirchenraum mit Werken von Purcell, J.S. Bach und Corelli mit zauberhafter weihnachtlicher Musik. Beeindruckend die tragende Rolle von Franziska mit der Blockflöte, heiter beschwingt, zart und eloquent im musikalischen Ausdruck das Ensemble mit Mutter Ulrike (Geige, Bratsche), Johanna (Geige) und Emanuel (Cello).
Winter-Lieder aus Amerika: da fallen einem die rauf und runter gespielten Hits aus dem Radio, das Rentier aus der Werbung und Kaufhausmusik ein. Traudi Harrer (Sopran) und Eberhard Wilhelm (Gitarre, Bariton) haben als Duo „2gether“ Lieder aus dem Great American Songbook neu interpretiert und somit ein neues Hören hervorgerufen. Lyrisch der Gesang der Sopranistin, zurückhaltend untermalend das meisterhafte Gitarrenspiel von Eberhard Wilhelm. Vor allem die Interpretation von „The little Drummer boy“ beeindruckte.
Lachen ist auch in der Adventszeit und zudem in einer Kirche erlaubt. Dafür sorgte Rolf-Bernhard Essig mit seinen Sprichwort-Erklärungen, die den Zuhörern Alltagsphilosophien z.B. aus Ägypten, Äthiopien, Norwegen und Palästina näher brachten. Zum dritten Male war der gefragte Buchautor Gast und Moderator beim Benefizkonzert.
Als Zugabe erklang das sehr gefühlvoll musizierte und gesungene „Halleluja“ im Zusammenwirken der Familienmusik Schreyer und des Duos „2gether“. Und viele summten es noch auf dem Nachhauseweg. Bei den Dankesworten, die auch dem Organisator Mike Wuttke galten, hatte Lisa Hofmann darauf hingewiesen, dass es zum Jubiläum „10 Jahre Benefizkonzert“ 2018 ein besonders festliche Veranstaltung geben wird.
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