Klarstellung des Bayreuther Stadtarchivs zum jüngsten KURIER-Artikel „Rathaus hält Akten zurück“
Akten werden lediglich zwischengelagert
Die Stadt Bayreuth hält keine Akten zurück. Akten, die für den normalen Dienstbetrieb im Rathaus nicht mehr gebraucht werden, die aber aufbewahrungswürdig sind und daher vom Stadtarchiv dauerhaft übernommen werden, verbleiben angesichts der Raumnot des Archivs im historischen Hospitalgebäude lediglich vorläufig im Rathaus, bis in einem von der Stadt projektierten Neubau des Stadtarchivs ausreichend Platz vorhanden ist. Mit dieser Klarstellung reagiert die Stadt Bayreuth auf den Artikel „Rathaus hält Akten zurück“ des Nordbayerischen Kurier vom 29. November 2017.
Das Stadtarchiv übernimmt regelmäßig jährlich von verschiedenen Dienststellen Akten. Vom Bauordnungsamt erhält es die abgeschlossenen Bauakten der abgebrochenen Häuser, ebenso Akten vom Grundstücksamt, Personenstandsunterlagen des Standesamtes, die nicht mehr dem Datenschutz unterliegen, eine Auswahlüberlieferung vom Schulamt und vom Wohnungsamt und vieles mehr. Falsch ist daher auch die in dem Artikel geäußerte Vermutung, dass seit der Nachkriegszeit keine Akten vom Stadtarchiv übernommen wurden.
Das Stadtarchiv als hauptamtliche Dienststelle wurde erst im Jahr 1963 eingerichtet, in den Jahren davor wurde das Archiv ehrenamtlich betreut. Der Großteil der heute im Stadtarchiv befindlichen Akten wurde damals in den 1960er Jahren aus dem Rathaus ins Archiv übernommen und sukzessive verzeichnet. Seitdem wurden immer wieder Bestände von Dienststellen übernommen, wie zum Beispiel Wahlakten für die Wahlen von 1946 bis 1990, die alte Gewerbekartei vom Ordnungsamt oder Akten vom Planungsamt. Anlässlich der Schließung der Stadthalle wurde die dort gelagerte Chronik über die gesamten Veranstaltungen in der Stadthalle ab 1965 mit 86 Ordnern sowie die Gästebücher übernommen und im Magazin gelagert.
Das Stadtarchiv hat im laufenden Jahr bis Ende November bereits 420 Recherchen durchgeführt, die entweder schriftlich beantwortet wurden oder dem Besucher im Lesesaal des Stadtarchivs vorgelegt wurden. Ein Schwerpunkt der Archivbenutzung liegt bei der Familienforschung. Zahlreiche Familienforscher wurden bei ihren Recherchen zur Familiengeschichte und der Erstellung eines Stammbaums mit Auskünften und Unterlagen unterstützt, ebenso wie mehrere Erbenermittler bei ihren Nachforschungen zur Ermittlung unbekannter Erben. Verschiedene Universitäten erhielten Hinweise zu Quellen für Forschungsprojekte, anderen Archiven und Museen wurde mit Auskünften bei Projekten weitergeholfen. Darüber hinaus erfolgte interne Amtshilfe innerhalb der Stadtverwaltung und bei den Gerichten.
Auch nach dem Ruhestand des langjährigen Archivmitarbeiters Walter Bartl wurden im letzten Vierteljahr alle anfallenden Aufgaben im Stadtarchiv von den beiden Archivarinnen Christine Bartholomäus und Irmgard Weiß prompt erledigt, Anfragen zeitnah und umfassend beantwortet.
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