FC Eintracht Bamberg: Vorstand komplett, Heyder Aufsichtsrat
Mehr als 20 Monate nach dem Rücktritt von Mathias Zeck hat der FC Eintracht Bamberg wieder ein komplettes, voll funktionsfähiges Vorstandsteam und sieht sich nun auch organisatorisch für die Zukunft gerüstet. Die Mitgliederversammlung wählte den 31-jährigen Betriebsleiter Jörg Schmalfuß mehrheitlich zum Vorsitzenden des Fusionsvereins. Seine Stellvertreter sind Sascha Dorsch (48), Personalleiter eines pharmazeutischen Unternehmens, und der Leitende Angestellte Oliver Schramm (50). Zum Schriftführer wurde Bernd Kaufer (52), Werksleiter eines Automobilzulieferers gewählt. Das wichtige Amt des Schatzmeisters hat der 60-jährige Robert Schlittenbauer inne, der aus seiner Zeit als Geschäftsführer eines Autohauses den Umgang mit soliden Finanzen gewöhnt ist. Knapp ein Jahr nach dem Abschluss des Insolvenzverfahrens legte Schlittenbauer gleich zu Beginn seiner Amtszeit ein Versprechen ab: „Egal, was vorher war. So etwas wird es jedenfalls mit mir nicht mehr geben!“
Neben der geballten Wirtschaftskompetenz im Vorstand lässt auch der neugewählte Aufsichtsrat mit prominenten Persönlichkeiten aufhorchen: Allen voran mit der Personalie Wolfgang Heyder steht dem FCE ein gut vernetzter Sportmanager zu Verfügung, der zuletzt den Basketball-Bundesligisten Oettinger Rockets als Berater mit in die Bundesliga geführt hat. Der langjährige SPD-Stadtrat und Jurist Heinz Kuntke wird dem Aufsichtsrat ebenso angehören wie Tischtennis- Abteilungsleiter Klaus Madlinger, Eintracht-Stiftungsvorsitzender Alexander Kusch und der Unternehmer Ulrich Debus. Zu Kassenprüfern wurden Albert Dippold und Christian Wachter gewählt.
Steuerberater: solide Arbeit
Die personelle Besetzung zeigt, wie wichtig es den neuen Vereinsverantwortlichen ist, den Bamberger Traditionsverein nach den Pleiten von 1988 (1. FC), 2010 und 2015 endlich in ruhigeres Fahrwasser zu führen und finanziell nachhaltig zu arbeiten. Die Vorarbeit hat der Interimsvorstand um Jörg Schmalfuß und Sascha Dorsch schon „in unzähligen Stunden“ während des Insolvenzverfahrens und in der Zeit danach geleistet. Den beiden und „vielen fleißigen Helfern“ im Verein ist es zu verdanken, dass der FC Eintracht überhaupt noch existiert. Das Team schaffte es einerseits die nötigen Gelder für die erfolgreiche Abwicklung des Insolvenzplans aufzutreiben – und arbeitete auch nach Abschluss des Verfahrens am 30.12.2016 „solide weiter“, wie Steuerberater Heiko Hümmer der Versammlung bestätigte. Hümmer hatte auf Bitten des Interimsvorstands die Vereinsfinanzen geprüft, weil bei der letzten Hauptversammlung im Dezember 2015 keine Kassenprüfer gewählt worden waren. „Der Verein hat zum Ende des Geschäftsjahres 2016/17 ein positives Ergebnis erzielt und steht auch jetzt – Stand Ende November – im Plus“, attestierte Hümmer. Der stellvertretende Vorsitzende Sascha Dorsch berichtete den Mitgliedern, dass „das Vertrauen von Sponsoren, Gönnern und auch im Umfeld des Vereins immer mehr zurückkehre“. „Besonders freut es mich, dass wir auch bei allen unseren Gegner freundschaftlich aufgenommen werden“, betonte Dorsch.
Quidditch das jüngste Kind
Neben den traditionellen Sportarten weht künftig auch ein Hauch von „Harry Potter“ beim FCE. Das jüngste Kind des Vereins heißt nämlich Quidditch, das Spiel aus der bekannten Romanserie von Joanne K. Rowling. Sogar eine Quidditch- Jugendabteilung ist nach den Worten von Dorsch im Gespräch. „Das könnte mal eine große Abteilung bei uns werden.“ Keine Aufschläge wird es dagegen mehr auf den Tennisplätzen des Vereins geben – die Abteilung hatte sich zum 31. Oktober aufgelöst. Den Angaben zufolge zählt der FC Eintracht derzeit 703 Mitglieder. Tendenz steigend, besonders bei vielen jungen Leuten – und die sind bekanntlich die Zukunft.
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