Universität Bamberg: Elke Hartmann ist erste Gastprofessorin des Elite-Studiengangs „Kulturwissenschaften des Vorderen Orients“
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Seit dem Wintersemester 2017/2018 bieten die Otto-Friedrich-Universität Bamberg und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den gemeinsamen Elite-Studiengang „Kulturwissenschaften des Vorderen Orients/Cultural Studies of the Middle East“ an. Bei der Eröffnung am 21. November 2017 stellte sich auch Prof. Dr. Elke Hartmann vor. Das Besondere: Sie ist die erste Gastprofessorin des Elite-Studiengangs. „Die Förderung des Elite-Netzwerks Bayern hat es uns ermöglicht, eine Gastprofessur einzurichten. Für das Wintersemester 2018/19 schreiben wir die Stelle international aus, weil dadurch spannende Impulse aus anderen Kulturen in den Studiengang eingebracht werden“, erklärt Prof. Dr. Lorenz Korn, Studiengangbeauftragter und Inhaber des Lehrstuhls für Islamische Kunstgeschichte und Archäologie der Universität Bamberg.
Ab sofort ist die Gastprofessur jeweils für ein Jahr mit Orientwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern besetzt. „Elke Hartmann ergänzt mit ihrem interdisziplinären Profil und ihrem kulturwissenschaftlich-historischen Ansatz unser Forschungsportfolio ideal. Durch ihre Fokussierung besonders auf religiöse Minderheiten im Osmanischen Reich bringt sie einen gänzlich neuen Spezialisierungsaspekt in den Studiengang hinein“, sagt Korn.
Elke Hartmann studierte Geschichte und Islamwissenschaften und promovierte mit ihrer Arbeit zum Thema „Wehrpflicht im Osmanischen Reich“ an der Freien Universität Berlin (FU). Mit ihrer Forschung möchte die Orientwissenschaftlerin den Blickwinkel auf die Osmanische Geschichte des 18., 19. und frühen 20. Jahrhunderts weiten und von den Eliten der imperialen Zentren wie Istanbul und Teheran hin zu den Regionen und sozialen Gruppierungen der Randgebiete lenken. Von 2003 bis 2008 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Islamwissenschaften der FU Berlin. Seit 2008 ist sie Mitglied in der DFG-Forschergruppe „Selbsterzeugnisse in transkultureller Perspektive“, in der sie sich mit historischen Quellen wie Memoiren oder Autobiografien aus der armenisch-sprachigen Grenzregion des Osmanischen Reichs befasst. 2010 gründete sie das Projekt „Houshamadyan“, das sich der Rekonstruktion des Alltagslebens und der Alltagskultur der Armenier im Osmanischen Reich widmet. Seit 2015 ist sie am Lehrstuhl für Russland-Asien-Studien der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätig und forscht zur russisch-osmanischen Verflechtungsgeschichte der Grenzregionen.
Diesen Schwerpunkt wird sie auch ihren Studierenden im Rahmen ihrer Gastprofessur im Elite-Studiengang näherbringen: „Die Universitäten Bamberg und Erlangen sind im Bereich der Orientwissenschaften hervorragend und vor allem extrem breitgefächert aufgestellt. Das ermöglicht es mir, auch außergewöhnliche Aspekte des Vorderen Orients in Seminaren zu behandeln“, erklärt Hartmann. Sie freut sich dabei besonders auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu Themen, wie zum Beispiel der bisher nur wenig erforschten Rolle der Muslime im Russischen Reich. In einem Seminar wird sich Hartmann zudem mit Theorien und Methoden der Orientwissenschaften beschäftigen und gemeinsam mit den Teilnehmenden einen Workshop gestalten.
Weitere Informationen zum neuen Elite-Studiengang unter: www.uni-bamberg.de/presse/pm/artikel/elite-master-eroeffnung
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