Zeitzeugengespräch mit Ivan Ivanji zum 79. Jahrestag der Pogromnacht in Bayreuth
KZ-Überlebender, Titos Dolmetscher und Schriftsteller
In ganz Deutschland wurden am 9./10. November 1938 Synagogen zerstört und Juden aus ihren Häusern verschleppt. Insgesamt mehr als 60 Männer treiben SA und SS bis zu den Morgenstunden in der Rotmainhalle Bayreuth zusammen, andere begeben sich freiwillig in den Schutz der Polizei. Heute erinnert in Bayreuth wenig an die Opfer der Reichspogromnacht. Deshalb ist den Veranstaltern die Gedenkveranstaltung zum 09. November ein besonderes Anliegen. In diesem Jahr kommt aus Belgrad als Ehrengast und Zeitzeuge Ivan Ivanji (88). Er wuchs dreisprachig mit Serbisch, Ungarisch und Deutsch im multiethnischen Banat auf. Als jüdischer Jugendlicher überlebte er die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald und wurde später Journalist, Titos Dolmetscher, Diplomat und Schriftsteller. Am Donnerstag, 09.11.2017 um 19.00 Uhr (!) wird Ivan Ivanji in Bayreuth im Kleinen Saal des Evangelischen Gemeindehauses aus seinem Werk lesen – und uns zugleich als Zeitzeuge im Gespräch mit dem Pfarrer und Historiker Kirchenrat Dr. Björn Mensing (Dachau) zur Verfügung stehen. Viele der in serbokroatischer und deutscher Sprache geschriebenen Werke des überzeugten Jugoslawen haben autobiographische Bezüge, zuletzt „Mein schönes Leben in der Hölle“ (2014) und „Schlussstrich“ (2017).
Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt vom Campus Trio und findet als Kooperationsveranstaltung von Evangelischem Bildungswerk, Katholischer Erwachsenenbildung Bayreuth, Historischem Verein für Oberfranken, Katholischer Hochschulgemeinde, Evangelischer Studentengemeinde, Freundeskreis Bayreuth der Evangelischen Akademie Tutzing und Frankenbund Bayreuth statt.
Die Teilnahme ist offen für alle Interessierten, der Eintritt ist frei.
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