Zukunftstage Lebensmittel 2017 in Kulmbach: Eine Landkarte der Zukunft
Der Cluster Ernährung hat gemeinsam mit dem Max Rubner-Institut und dem KErn vom 19. bis 20. Oktober durch die „Zukunftstage Lebensmittel“ geführt. Zwei Tage lang standen die Zukunft – oder vielmehr die Zukünfte in Form von acht verschiedenen, eigens entwickelten Szenarien – der Ernährungswirtschaft und der Verbraucher im Mittelpunkt. „Neue Wege denken. Zukunft gestalten“ war das Motto der Zukunftstage Lebensmittel 2017 in Kulmbach. Die Referenten berichteten über den Ist-Zustand der Ernährungswirtschaft in Bayern und darüber, in welche Richtungen die Ernährungswirtschaft sich auf der „Landkarte der Zukunft“ bewegen könnte.
Zum Download
Der „Branchenreport Ernährungswirtschaft Bayern 2017“ sowie das Szenariohandbuch können unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://www.cluster-bayernernaehrung. de/innovation/innovationsveranstaltungen/zukunftstage-lebensmittel.html
Eine Landkarte der Zukunft
Dr. Alexander Fink von der ScMI AG stellte das Kernstück der Veranstaltung vor: die acht eigens für die Zukunftstage Lebensmittel entwickelten Szenarien. Er betonte, dass es nicht „die eine“ Zukunft gibt. Das Ziel von Szenarien sei es vielmehr, über mögliche Zukünfte nachzudenken – ohne diese vorhersagen zu wollen. Die acht Szenarien ergeben dabei zusammen eine Landkarte der Zukunft, die als Testumgebung genutzt werden kann: Was bedeutet welches Szenario für das eigene Unternehmen? Wenn das die Zukunft ist, welche Weichen sollten dafür jetzt gestellt werden? Um es mit den Worten von Dr. Alexander Fink kurz und knapp auf den Punkt zu bringen: „Die Zukunft darf uns überraschen – aber sie soll uns nicht überrumpeln.“
Beteiligung via Live-Chat
Die über hundert Teilnehmenden konnten die Szenarien anhand einer Reihe ausgewählter Fragen per Abstimmung via Smartphone bewerten: Dabei kam heraus, dass die Teilnehmer die Zukunftsbilder „Global& Fair-Szenario“ (Szenario 05), „Digitalisierungs-Szenario“ (Szenario 03) sowie „Export-Szenario“ (Szenario 04) als die wahrscheinlichsten ansahen – Zukünfte, bei denen eine breite Innovation mit disruptiver Digitalisierung einhergeht. Unklar ist jedoch, ob die Entwicklung eher hin zu mehr Deregulierung bzw. zu Innovationen mit geringer Rücksicht auf Kundenwünsche geht oder ob sich eher verbraucher- und marktgetriebene Innovationen und Digitalisierungs-Nischen durchsetzen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion war die Möglichkeit gegeben, sich via Live-Chat zu beteiligen, was auch rege genutzt wurde. Am Abend ging es zum Empfang hoch auf die Kulmbacher Plassenburg, um „Real life“-Diskussionen und der Vernetzung mit Musik und Essen den entsprechenden Raum zu bieten.
Zukunftsräume für die gelebte Praxis
An Tag 2 wurden die Szenarien in zwei „Zukunftsräumen“ mit unterschiedlicher Ausrichtung auf die Anwendung in der Praxis verdeutlicht. In Zukunftsraum 1 ging es um Verbrauchermotive, regionale Vielfalt und Qualitätsvorgaben. Zur Sprache kamen Praktiker, die das „Regionale Vielfalts-Szenario“ in ihrem Unternehmen mit Erfolg umsetzen sowie Experten, die verdeutlichten, was die Entwicklung in Richtung des Regionalen Vielfaltsszenarios für Unternehmen, Politik und Verbraucher bedeutet. In Zukunftsraum 2 wurde der Fokus auf Investitionstreiber, Kapitalgeber sowie Handelsabkommen und damit eine globaler ausgerichtete Zukunft gelegt.
Die nächsten Zukunftstage sind für 2019 geplant.
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