IHK Gremium Forchheim: Konjunktur verliert etwas an Schwung
Wirtschaft will Beschäftigtenzahl weiter spürbar erhöhen
Die Forchheimer Unternehmen beurteilen die aktuelle Konjunkturlage spürbar zurückhaltender, als noch im Frühjahr. Die aktuelle Geschäftslage verliert an Dynamik und kann nicht an die Spitzenergebnisse vom Frühjahr anknüpfen, bleibt allerdings im Saldo deutlich im Plus. Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate fallen dagegen besser aus als zuletzt, hier überwiegen wieder die positiven Rückmeldungen.
Der IHK-Konjunkturklimaindex gibt in der Summe um sechs Punkte nach und liegt nun bei 113 Punkten. „Leider kann die Forchheimer Wirtschaft die zuletzt hohe Dynamik bei der Geschäftslage nicht halten und verliert etwas an Schwung“, so Dr. Michael Waasner, Vizepräsident der IHK für Oberfranken und Vorsitzender des IHK-Gremiums Forchheim.
Die aktuelle Geschäftslage der Forchheimer Wirtschaft wird im Saldo weiterhin klar positiv bewertet, wenn auch schwächer als noch im Frühjahr und im kammerweiten Vergleich. 31 Prozent der befragten Unternehmen melden eine gute Geschäftslage, 58 Prozent stufen sie als befriedigend ein, elf Prozent sind mit der aktuellen Lage unzufrieden. „Die Einschätzungen unserer Mitgliedsunternehmen sind im Saldo weiterhin deutlich im positiven Bereich. Allerdings hat die Dynamik etwas nachgelassen“ so Dr. Waasner.
Grund für diesen leichten Dämpfer dürfte vor allem die Entwicklung des Auftragsvolumens in den vergangenen sechs Monaten sein. Waasner: „Sowohl im Inland, als auch im Ausland gab das Auftragsvolumen nach.“ Dies habe auch einen leichten Rückgang bei der Kapazitätsauslastung nach sich gezogen, die aber weiterhin auf einem hohen Niveau liegt.
„Made in Forchheim“ bleibt gefragt
Waasner sieht die Forchheimer Wirtschaft weiter auf einem robusten Wachstumskurs. Im Vergleich zur Frühjahrsumfrage, bei der das Stimmungsbild für die kommenden 12 Monate noch unentschieden war, schlägt das Pendel wieder in Richtung Wachstum aus. 19 Prozent der Unternehmen aus dem Gremiumsbezirk Forchheim rechnen in den künftigen Monaten mit einer Verbesserung der Geschäftslage, nur noch 13 Prozent kalkulieren mit einer Verschlechterung. Gut zwei Drittel der Unternehmen kalkuliert mit einer weiterhin stabilen Geschäftslage.
Waasner: „Dieser Optimismus überrascht vor dem Hintergrund der hohen politischen Verunsicherungen.“ Er nennt hier vor allem die Tendenzen zum Protektionismus und verweist auf die Unsicherheiten auf verschiedenen Märkten, von den USA über die Türkei und Russland bis hin zu Großbritannien und Spanien. Hinzu kommt, dass die Konsumdynamik im Inland durch die Preisentwicklung wesentlich deutlicher abgebremst wird als zuletzt. „Die Forchheimer Unternehmen profitieren aber davon, dass sich die Weltwirtschaft insgesamt weiter erholt hat“, so Bernd Rehorz, Geschäftsführer des IHK-Gremiums Forchheim.
Investitionsplanungen bleiben mehrheitlich konstant
Zwar haben die Unternehmen volle Auftragsbücher, die Nachfrage ist aber nicht hoch genug, um sich auch in steigenden Investitionen niederzuschlagen. Insgesamt lässt die Investitionsneigung leicht nach, aber immerhin 29 Prozent der Investitionsabsichten sind auf Kapazitätserweiterungen und 21 Prozent auf Produktinnovationen zurückzuführen.
Die Forchheimer Unternehmen wollen ihren Personalbestand auch in den kommenden Monaten weiter ausbauen. „Das Problem sind nicht die angebotenen Stellen, sondern vielmehr der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Hier drückt der Schuh mittlerweile recht deutlich“ so der Vizepräsident. „Immer mehr Unternehmen werden ausgebremst, weil ihnen die Fachkräfte fehlen. Ein Verlust von Aufträgen droht.“
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