Stadtwerke geben Entwarnung: Bamberger Trinkwasser hat sehr hohe Qualität
Vorgaben der Trinkwasserverordnung werden übererfüllt – Investitionen in den Schutz des Grundwassers steigen
Die Bewohner der Stadt Bamberg können nach wie vor beruhigt zum Wasserhahn greifen: Die Nitrat- und die Pestizidwerte im Bamberger Trinkwasser liegen weit unter den in der Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Grenzwerten.
In den vergangenen Wochen waren die Verbraucher in Bayern aufgeschreckt worden, nachdem das bayerische Umweltministerium eine Statistik zu den Nitrat- und Pestizidwerten im bayerischen Trinkwasser veröffentlicht hatte. Demnach waren an 41 von 500 Messstellen im Freistaat Nitratbelastungen gemessen, die über dem Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter liegen. Fast 50 bayerische Wasserversorger müssen deshalb und wegen erhöhter Pestizidwerte ihr Grundwaser technisch aufbereiten.
Die Stadtwerke Bamberg geben Entwarnung: Das Bamberger Trinkwasser zählt nicht zu den betroffenen Wässern. Die guten Wasserwerte sind das Ergebnis jahrelanger Aktivitäten in den Trinkwassergewinnungsgebieten, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren. So haben sie sich in einem langwierigen Verfahren erfolgreich für die Ausweisung von Wasserschutzgebieten eingesetzt. In Kooperation mit mehr als 50 Landwirten sorgen sie für eine Verringerung der Nitratbelastung und zahlen den Bauern jährlich freiwillige Ausgleichszahlungen im sechsstelligen Bereich. „Die gute Zusammenarbeit und das Engagement der Landwirte trägt Früchte: In den Trinkwasserbrunnen konnte die Nitratbelastung um 50 Prozent reduziert werden“, so Georg Spörlein von den Stadtwerken Bamberg.
Dennoch: Zur Sicherung der hohen Wasserqualität in Bamberg kommen in der Zukunft auch auf die Stadtwerke weitere Herausforderungen und Kosten zu – zum einen Mikroplastik, zum anderen durch Arzneimittelrückstände. Derzeit liegen die Mengen diese Fremdstoffe im Bamberger Wasser weit unter den für den Menschen bedenklichen Werten.
Experten warnen jedoch: Es landen immer mehr Arzneimittelrückstände im Grundwasser. Das liegt daran, weil die Bevölkerung immer älter wird und auch der Pro-Kopf-Verbrauch beim Medikamenten zunimmt. Statistiken zufolge steigt bis zum Jahr 2045 der Humanarzneimittelverbrauch um bis zu 70 Prozent – und damit der Aufwand für die Wasserversorger, diese aus dem Grundwasser auszufiltern.
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