Universität Bamberg: „Polizeiarbeit zwischen Rassismus und Einwanderung“
Förderung für Forschungsprojekt der Kulturwissenschaftlerin Georgiana Banita
Ein Polizeibeamter setzt einem geflüchteten Jungen seine Polizeimütze auf den Kopf. Dieses Bild entstand im Spätsommer 2015 in München und wurde zum Symbol der humanitären Stärke des deutschen Staates in der Flüchtlingskrise. Jetzt, zwei Jahre später, spiegelt das Ergebnis der Bundestagswahl die Verunsicherung vieler Bürgerinnen und Bürger vor einer sogenannten Überfremdung wider. Die Regierung begegnet diesen Sorgen vor allem mit einer neuen Sicherheitspolitik: Sie will zusätzliche Polizistinnen und Polizisten einstellen, von 15.000 ist die Rede. Doch wird das Problem durch mehr Personal gelöst?
Hinter den Ängsten der Bevölkerung stehen tiefverankerte Denkmuster. Diese untersucht die deutsch-rumänische Kulturwissenschaftlerin Dr. Georgiana Banita an der Universität Bamberg. Gefördert wird das kulturwissenschaftliche Forschungsprojekt „Sicherheit für alle: Polizeikultur in einer Einwanderungsgesellschaft“ von der VolkswagenStiftung mit 80.000 Euro.
Es ist bereits das zweite Projekt an der Universität Bamberg, das im Rahmen der Initiative „Originalitätsverdacht: Neue Optionen für die Geistes- und Kulturwissenschaften“ unterstützt wird. Zugleich ist Banita die erste Bamberger Wissenschaftlerin, die als einzelne Forscherpersönlichkeit ausgezeichnet wird. Die VolkswagenStiftung wählte ihr Projekt sowie 17 weitere Vorhaben aus 213 eingegangenen Anträgen aus. „Das zeigt, dass diese Förderung sehr kompetitiv ist. Die Förderlinie findet intern ein Pendant in unserer Förderlinie ‚fresh‘, mit der wir ungewöhnliche und interdisziplinäre Forschungsideen fördern möchten. Wir freuen uns daher sehr, dass Frau Banita eine Vollförderung ihres impulsgebenden Projektes gelungen ist“, meint Prof. Dr. Maike Andresen, Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der Universität Bamberg.
Am 1. September 2017 hat die Förderzeit begonnen. Ein Jahr lang untersucht Banita nun Polizeiarbeit als kulturelles Phänomen. In einem interdisziplinären Projekt beleuchtet sie erstmalig die komplexen Emotionen, Ideologien und Fehlwahrnehmungen, welche sowohl die Arbeit der Polizei als auch den Integrationsprozess erschweren.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.uni-bamberg.de/trac/projects/sicherheit-fuer-alle
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