Erzbischof Schick bei Friedensprozession: Ungelöste Probleme betreffen jeden Menschen auf der Welt
Vom Heiligen Otto inspirieren lassen
Erzbischof Ludwig Schick hat auf der Otto-Prozession zum Gebet für den Frieden in der Welt und den Erhalt der Schöpfung aufgerufen. In seiner Predigt wies er darauf hin, dass in der globalen Welt von heute jedes ungelöste Problem direkt oder indirekt früher oder später jeden Menschen auf dem Globus betrifft. Dies gelte für Kriege und Hungersnöte ebenso wie den Klimawandel und die Bewahrung der Schöpfung. „Entweder es gelingt uns überall, die Klimaerwärmung unter zwei Grad zu halten, oder die Eisschmelze in der Antarktis wird auch uns irgendwann überfluten“, so Schick, der auch Weltkirche-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz ist.
Der heilige Otto sei sich im 12. Jahrhundert der Dimension der globalen Welt schon bewusst gewesen, sagte Schick bei der Prozession, die am Freitagabend vom Ottoplatz zur Jakobskirche führte. „Er wusste, dass Krieg in Polen auch Deutschland betraf. Er wusste, dass die Zerwürfnisse in Rom und Italien bald über die Alpen nach Deutschland schwappen würden. Deshalb missionierte er in Polen und versuchte, das Evangelium des Friedens und der Liebe dorthin zu bringen.“ Er habe in Italien zwischen Papst und Kaiser vermittelt, weil deren Zerwürfnis Unfrieden und Krieg über ganz Europa brachte.
„Wenn wir den heiligen Otto verehren und den Schweigemarsch für den Frieden halten, dann wollen wir uns auch von ihm inspirieren lassen, uns von ihm auf die Welt und die ganze Menschheit hinweisen lassen, damit es allen in der Einen Welt gut geht, sie in Frieden und Gerechtigkeit leben, ihr irdisches und ewiges Heil erwirken können“, so der Erzbischof.
Der heilige Otto ist einer der drei Bamberger Bistumspatrone. Er wurde 1102 Bischof von Bamberg. Sein Grab befindet sich in der Kirche St. Michael. Er ist der bislang einzige Bamberger Bischof, der heiliggesprochen wurde. In der Erzdiözese Bamberg wird sein Fest am 30. September begangen.
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