Anästhesisten der Klinikum Bayreuth GmbH holen Wissen über erste Hilfe aus dem Tiefschlaf

Am kommenden Dienstag Aktion im und um das Rathaus Bayreuth geplant

Informieren, aufklären, schulen – bundesweit finden im Rahmen der Woche der Wiederbelebung zwischen dem 18. und 24. September verschiedenste Aktionen statt. Auch Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Klinikum Bayreuth GmbH, gemeinsam mit ihrem Chefarzt, Prof. Dr. Jörg Reutershan, werden außer Haus aktiv: Am kommenden Dienstag, 19. September, im Rathaus Bayreuth.

Bayreuth. Prof. Dr. Jörg Reutershan und Dr. Stefan Eigl, Anästhesist im Klinikum und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Bezirk Bayreuth/Kulmbach wollen aufklären und informieren. Aber sie gehen noch einen Schritt weiter, direkt an die Menschen heran. „Für die meisten ist der Erste-Hilfe-Kurs eine gefühlte Ewigkeit her“, sagt Reutershan. Das Wissen ist im Ernstfall wie weggeblasen, die Routine fehlt. Ändern könne man das durch kontinuierliche Auffrischung. Eine solche gibt es am kommenden Dienstag für die Beschäftigten der Stadt Bayreuth.

Mitarbeiter der Anästhesie des Klinikums Bayreuth werden zusammen mit der Notfallsanitäterschule des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im und ums Bayreuther Rathaus von 9 bis 16 Uhr den Ernstfall proben und sowohl Mitarbeiter als auch Besucher anleiten und informieren. Potenzielle Ersthelfer gibt es schließlich überall.

Wie wichtig diese sind, beweisen aktuelle Zahlen: Derzeit greifen nur in etwa 30 Prozent der Bundesbürger im Ernstfall tatsächlich ein. Die meisten aus Unsicherheit und Angst. Dabei könnten bundesweit jährlich etwa 5.000 Menschen auf diese Weise gerettet werden. So wie Peter W., der sein Leben seiner Frau und einer optimal funktionierenden Rettungskette verdankt.

Was ist zu tun? Die wichtigsten Punkte knapp zusammengefasst:

  1. Prüfen, ob die Person noch reagiert und atmet.
  2. Hilfe Rufen – unter der 112.
  3. Mit der Herzdruckmassage beginnen.

Gedrückt wird in der Mitte des Brustkorbs, fest und mindestens 100 Mal in der Minute. Das Entspricht einem Disco-Beat. Ein guter Tipp: An ein schnelles Lied denken und dieses im Kopf „mitlaufen“ lassen. Ideal sind beispielsweise „Stayin‘ Alive“ von den Bee Gees oder „Rock Your Body“ von Justin Timberlake.

Eine Mund-zu-Mund-Beatmung ist zunächst nicht zwingend notwendig, sagt Eigl. Wichtig sei es, das Blut zirkulieren zu lassen. Heißt: Auf das Drücken konzentrieren und nicht aufhören, bis der Rettungsdienst eintrifft. Rund acht bis 10 Minuten gilt es zu überbrücken.

Hintergrund

Mit der bundesweiten Aktion „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ verfolgt die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin das Ziel, Hemmschwellen in der Bevölkerung abzubauen und die Wiederbelebungsrate in Deutschland zu steigern. Gemeinsam mit Partnern, z.B. den Hilfsorganisationen, sollen mit der einfachen Botschaft „Prüfen. Rufen. Drücken!“ mehr Menschen ermutigt werden, im Ernstfall aktiv zu werden. Highlight ist die Woche der Wiederbelebung vom 18. bis 24. September, bei der auf über- und regionaler Ebene vielseitige Aktionen gestartet werden. Weitere Infos gibt es unter www.einlebenretten.de