Aktuelles von der CSU Kersbach

Anfang August wurden durch die Stadt Forchheim in allen Forchheimer Stadtteilen zweistündige Informationsveranstaltungen zum Thema ISEK (integriertes, städtebauliches Entwicklungskonzept) mit Diskussionsrunde und Ortsteilbegehungen durchgeführt. Nicht so im Stadtteil Kersbach: Hier wurde die ISEK-Veranstaltung, bei der Bürger durch Ihre Ideen für die weitere Stadtteilentwicklung einbezogen werden sollten, mit einer Informationsveranstaltung zum in Kersbach avisierten Baugebiet „Pointäcker Süd“ zusammengelegt und stattdessen die Begehung gestrichen. An der zweistündigen Veranstaltung im DJK-TSV-Sportheim fand zwar eine kurze Einleitung zu ISEK durch das Planungsbüro Planwerk statt, die restliche Veranstaltung allerdings drehte sich um das Baugebiet.

Zahlreiche Wortmeldungen von Bürgern blieben unberücksichtigt, denn pünktlich nach zwei Stunden beendete Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein (SPD) die Veranstaltung ohne, dass auch nur ein Vorschlag für das integrierte, städtebauliche Entwicklungskonzept für Kersbach aufgenommen wurde.
Im Nachgang der Bürgerinformation forderte Stadträtin Martina Hebendanz (CSU) Oberbürgermeister Kirschstein auf nochmals eine ISEK-Veranstaltung in Kersbach durchzuführen und diese diesmal nicht mit anderen wichtigen Themen zusammenzuwerfen. Dies wies Oberbürgermeister Kirschstein, der im Wahlkampf große Transparenz und Bürgerinformation versprochen hatte, allerdings zurück.

Warum ist ISEK aber so wichtig – auch für Kersbach? Die Erstellung eines integrierten, städtebaulichen Entwicklungskonzepts ist Fördergrundlage für sämtliche Programme der Städtebauförderung. Demzufolge werden städtische Projekte vom Staat nur gefördert, wenn diese auch im ISEK der Stadt aufgenommen wurden. Die Stadt wird allerdings nur Projekte umsetzen, die auch gefördert werden.

Um diesem fatalem Versäumen entgegenzuwirken lud der CSU-Ortsverband Kersbach am Donnerstag (14.9.) alle Kersbacher Vereinsvorsitzenden sowie die Bürgerinitiative „Lebenswertes Forchheim“ zu einer gemeinsamen Ideensammlung ein. Die CSU wird das Gesammelte in den ISEK-Prozess aufnehmen lassen, der bereits Ende September durch den Stadtrat beschlossen werden soll. Neben den Vereinsvertretern konnte der CSU-Ortsverbandsvorsitzende Hauke Haack unter anderem die Kersbacher Stadträte Ludwig Preusch (FW), Martina Hebendanz (CSU) und Reiner Freund (CSU) sowie den Fraktionsvorsitzenden der CSU, Udo Schönfelder begrüßen.

Vor allem drehten sich die Bedenken und daraus resultierenden Ideen der Kersbacher um den Verkehr. Unter anderem wurden ein Kreisverkehr am Ortsausgang Richtung Forchheim gefordert, sodass einfahrende Fahrzeuge abbremsen müssen und ausfahrende Fahrzeuge erst nach dem Kreisverkehr beschleunigen können. Am Ortsausgang Richtung Effeltrich wurde ein Verschwenk mit größerer Querungshilfe gefordert, der eine Temporeduzierung der ein- und ausfahrenden Fahrzeuge erzwingt. Die Stadträte Reiner Freund und Ludwig Preusch forderten eine Aufwertung und Verschönerung des Ottilienplatzes im Ortskern. Weitere Themen waren unter anderem eine mögliche Ortsumgehung und die schlechte Anbindung Kersbachs am Radwegenetz.

CSU Vorsitzender Haack berichtete, dass er sich direkt bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) für einen Erhalt des halbstündigen S-Bahntakts stark gemacht habe. Der halbstündige Takt soll ab dem Fahrplanwechsel aufgrund der fristgerechten Inbetriebnahme der VDE 8-Bahnstrecke auf einen stündlichen Takt reduziert werden. Leider blieben die mehrfach argumentativ ausgetauschten Emails ohne Erfolg. Genaue Zahlen, weshalb die Wahl der BEG auf Kersbach fiel und nicht etwa auf eine städtische Haltestelle in Erlangen, wo die S-Bahnhaltestellen gerade einmal einen Kilometer vom nächsten entfernt sind und somit ein vorübergehender Wegfall wesentlich einfacher durch Einsatz von Bussen kompensiert werden könnte, wurde nicht begründet. Man versicherte lediglich, dass alles berücksichtigt wurde. Auch Versuche des Landkreises Forchheim der Entscheidung der BEG entgegen zu wirken blieben erfolglos.

Nach Inbetriebnahme der neuen Gleise und der damit verbundenen Verlegung der S-Bahnhaltestelle Kersbach in den Sommerferien gibt es mittlerweile keine direkte Zufahrt mehr zur S-Bahnhaltestelle. Von dem neuen Pendlerparkplatz, der durch die Stadt Forchheim errichtet wird, ist noch nichts zu sehen. Der Bus aus Hausen und Heroldbach hält weiterhin oben auf der Brücke, es gibt aber keine Treppe mehr von der Brücke zu den Gleisen. Wer am Kreisverkehr oder oben auf der Brücke nach einer Beschilderung zu den Gleisen sucht, sucht vergeblich.

Auch hier hat sich die Kersbacher CSU dafür eingesetzt, dass zumindest provisorische Fahrradständer aufgestellt und geeignete Beschilderung am Kreisverkehr angebracht wird. Die demontierte Treppe soll demnächst wieder auf der östlichen Seite aufgestellt werden. Der endgültige Pendlerparkplatz mit Fahrradständern, den die Stadt zu errichten hat, wird allerdings noch etwas dauern, da die Pläne erst im Stadtrat beschlossen werden müssen. Nach Auskunft des Stadtbauamtes soll die Bushaltestelle bereits nach Fertigstellung des Kreisverkehrs unter die Brücke verlagert werden, sodass ein schneller Zugang zu den Bahnsteigen möglich sein wird. Auch ein provisorischer Pendlerparkplatz soll auf der östlichen Seite durch die Bahn errichtet werden, sodass sich die Situation am Kersbacher Bahnhof bereits in den nächsten Wochen wieder deutlich verbessert.