Noch vier Wochen bis zum Literaturfestival in Waischenfeld

Waischenfeld
Waischenfeld

Mit einem Spendenaufkommen von insgesamt rund 100 000 Euro wird die Stadt Waischenfeld das erste Literaturfestival veranstalten. Auslöser dafür ist die 50-jährige Wiederkehr der letzten offiziellen Tagung der Gruppe 47 in der Pulvermühle. Fast alle namhaften Nachkriegsschriftsteller nahmen daran teil.

„Es ist ein Leuchtturmprojekt, von dem die ganze Region profitieren wird“, meint Bürgermeister Edmund Pirkelmann bei der jüngsten Besprechung in der Pulvermühle. Er ist auch stolz darauf, dass es der Koordinatorin Dr. Karla Fohrbeck gelungen ist, die Zuschusssumme von ursprünglich 10 000 Euro zu verzehnfachen. Ein großen Batzen daran übernimmt das bayerische Kultusministerum, weshalb auch Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernehmen wird. Sein Haus fördert das Projekt über mehrere Jahre: es soll keine Eintagsfliege sein. Im Gespräch ist ein regelmäßig wiederkehrendes Literaturereignis, welches vielleicht sogar einen Literaturpreis auslobt oder einen Stadtschreiber ein Jahr Kost und Logis bietet. Damit soll auch dann die Romantikerzeit des 19. Jahrhunderts erinnert werden, in der Waischenfeld und das Wiesenttal im Mittelpunkt verklärender mittelalterlicher Beschreibungen stand.

Karla Fohrbeck war sichtlich stolz, innerhalb kürzester Zeit eine Zwei-Tage-Programm auf die Beine zu stellen, das keinen Vergleich zu anderen ähnlichen Veranstaltungen scheuen braucht. Von den rund 50 noch lebenden Mitgliedern der Gruppe 47 ist die Hälfte ihrer Einladung gefolgt. Die andere Hälfte hat aus Altersgründen abgesagt, berichtete sie, wünscht aber der Veranstaltung viel Erfolg. Unter den Gästen wird Hans Magnus Enzensberger sein und auch Barbara Frischmuth, Friedrich Christian Delius und Jürgen Becker, Michael Krüger und sogar Manfred Peter Hein, der aus Finnland angereist kommt. Es wurden auch junge Talente eingeladen: Nora Bossong und Simon Strauß sagten ihrer Teilnahme bereits zu, ebenso Zehra Cirak aus Berlin.

30 Lesungen wird es geben, die an zwölf verschiedenen Plätzen stattfinden, dazu eine Wanderausstellung, ein Literatencafe am Marktplatz, einen Büchertisch und vier Podien, auf denen verschieden Themen im Zusammenhang mit Sprache diskutiert werden und ein Podium, welches mit Zeitzeugen die Tagung vor 50 Jahren in der Pulvermühle Revue passieren lässt. In wenigen Tagen (20.9.) wird die neue Homepage unter www.gruppe47.de online gehen und alle Details des neuen und ersten Literaturfestivals der Fränkischen Schweiz aufzeigen.