Vorbereitungen für das Jubiläumsfest der Gruppe 47 in Waischenfeld
Mit dem Besuch des Literaturarchivs in Sulzbach-Rosenberg hat Dr. Karla Fohrbeck die Recherchen für die Ausstellung über die Gruppe 47 abgeschlossen. Nun geht es daran, aus der Fülle des gesichteten Materials 15 ansprechende Rollups für eine Wanderausstellung herzustellen.
Die Gruppe 47 hat Zeit ihres Bestehens bundesweit immer wieder für Aufsehen und Schlagzeilen gesorgt. Namen wie Günther Grass, Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann oder Peter Handtke sorgten dafür. Daher gibt es in den Archiven sehr viel Material zu diesen Tagungen. Allein im Literaturarchiv von Sulzbach-Rosenberg gibt es von Walter Höllerer, der 1977 seinen gesamten Nachlass zur Gründung dieser Institution spendete, drei dicke Ordner mit dem Schriftverkehr und Zeitungsartikeln zur Gruppe 47.
Fünf Bereiche schweben der Kulturwissenschaftlerin Fohrbeck vor, mit denen die verschiedenen Aspekte der Gruppe beleuchtet werden sollen. Die Darstellung erfolgt auf großen Rollups, so dass man die Ausstellung problemlos transportieren und ohne großen personellen Aufwand wieder aufbauen kann. Das Programm für die Jubiläumsfeierlichkeiten am 14. Und 15. Oktober bekommt nun langsam Konturen, meint Fohrbeck, die sich vor allem um die künstlerische Seite, um die Sponsoren und um die Dichter kümmert. Es wird 30 Lesungen geben, nach denen im Stil der Gruppe 47 anschließend diskutiert wird. Fünf Podien mit lokalen Zeitzeugen und welche mit Autoren, die 1967 in der Pulvermühle dabei waren, ergänzen das Programm, das außerdem alte Filme über die Gruppe 47 zeigen wird. Zudem wird es einen Büchertisch geben, mit Werken der Gruppe 47- Autoren. Mit etwas Glück kann man die sogar vom anwesenden Autor signieren lassen. Der Fraunhofer Campus, die Pulvermühle und die Burg Waischenfeld stehen bereits als Veranstaltungsorte fest. Für die Lesungen werden derzeit noch weitere Räumlichkeiten erkundet.
Vor 50 Jahren, Anfang Oktober 1967 war die Pulvermühle bei Waischenfeld für wenige Tage Begegnungsort prominenter deutscher Schriftsteller. Hier fand das letzte Treffen der Gruppe 47 statt, mitten im Tal der Wiesent, das dem Urverständnis deutscher Schriftsteller-Romantik so nahe kommt. Die Jubiläumsveranstaltung soll an die Tagung erinnern, das wünscht sich die Stadt Waischenfeld als Veranstalter des Festes. „Ziel ist es, eine nachhaltige und dauerhafte Literaturveranstaltung ins Leben zu rufen, die eventuell sogar in ein Literaturfestival mit einem Literaturpreis münden könnte“, meint das Stadtoberhaupt Bürgermeister Edmund Pirklemann.
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