18. Fränkische Schweiz-Marathon: Rekord-Teilnehmerzahl bei Sparkassen-Schülerläufen am Samstag, 02.09.2017

Um den Nachwuchs muss sich der Laufsport scheinbar keine Sorgen machen. Beim 18. Fränkische Schweiz-Marathon jedenfalls wollten rekordverdächtige knapp 300 angehende Spitzensportler mitmischen. Einige waren gerade einmal drei Jahre jung. Andere mit 64 Jahren ambitionierte „Spätstarter“. Das Wetter spielte mit kühleren Temperaturen und erfrischender Trockenheit mit.

Die jüngsten Teilnehmer waren aber welche, die selbst noch gar nicht laufen konnten – dreizehn Monate junge Kleinkinder. Einige verschliefen ihre Premiere beim Zehntel-Marathon auch glatt. Doch kamen sie schlafwandlerisch sicher ins Ziel. Auf dem Rücken ihrer zwölf Mütter, die im Team der Fitness-Gruppe „MamiFit“ den Rundkurs absolvierten. „Durch die Bewegung schlafen die Babys einfach weiter“, so „MamiFit“-Leiterin Stephanie „Steffi“ Redel aus Heroldsbach. Die Huckepack-Läufer wachten auch nicht auf, als Bürgermeisterin Christiane Meyer als „Sheriffin“ erstmals den Startschuss für alle Wettbewerbe gab. In denen starteten auch ihre beiden Nichten. Enna Rösch mit 118 anderen im Bambini-Lauf, Maria Rösch in den Schülerläufen, die insgesamt 76 Teilnehmer ins Schwitzen und das Publikum zum Jubeln brachten.

Die unter Siebenjährigen im Bambini-Lauf waren teilweise noch so klein, dass sie an der Hand ihrer Mutter oder ihres Vaters die 500 Meter überstanden. So wie Emma-Sophie Hack aus Forchheim, die mit Papa Christian das Kopfsteinpflaster und die Aufregung meisterte. Am Ende gab es von den ehrenamtlichen Helferinnen Waltraud Leiner aus Hausen und Petra Dumitrescu aus Forchheim die Medaillen, auf denen der Juradom in Hetzelsdorf zu sehen war. Als Erster durfte sich Michael Bongartz (LG Forchheim) dort anstellen. An seiner Seite das schnellste Mädchen Mathilda Kluck vom TS Bayreuth. Überhaupt war der Marathon-Samstag wie geschaffen für Familien. Während es sich die Eltern bei Kaffee und Kuchen gemütlich machen konnten, waren die Kleinen auf der Strecke. So wie Familie Hartmann aus Forchheim. Michael und Christiane feuerten, mit vielen hundert Zuschauern, ihre drei Söhne Tom (5), Jan (8) und Tim (10) an. Die lauferfahrenen Kinder spielen normalerweise zwar Fußball beim 1. FC Burk, doch „auf dem Platz muss man ja auch rennen,“ so Tom, der „nicht Letzter“ werden will. Nach knapp zwei Minuten landete er im vorderen Mittelfeld. Besonders für Jan war es eine sportliche Herausforderung, weil er im Vorjahr noch Bambini-Sieger war, nun aber in die nächsthöhere Altersklasse wechseln musste. Als Vize-Meister durfte er mehr als zufrieden gewesen sein. Vater Michael, selbst früher aktiver Handballer, freute sich besonders über die „tolle Atmosphäre hier beim Fränkische Schweiz-Marathon“. Das zeigte sich auch daran, dass man urplötzlich auf Schulfreunde oder Nachbarskinder traf. Da „wärmten“ sich einige gerade mit einem italienischen Eis auf.

Bei den Schülerläufen über 1000 Meter ging es schon deutlich schneller zu. Daran änderten auch einige wenige Regentropfen nichts, die sich auf den Marktplatz verirrt zu haben schienen. Über die Wiesent führte die 74 Kinder der Weg, der aber schon nach 3:15 Minuten zu Ende war. Zumindest für den Sieger Simon Nanke vom TSV Neunkirchen am Brand, der einen neuen Streckenrekord aufstellte. „Vielleicht weil er beim 1. FCN Fußball spielt“, scherzte Sport- und Kulturamtsleiter Anton Eckert. In der zweiten Altersklasse siegte, erschöpft, aber glücklich, Noah Möller vom TSV Staffelstein, der das Rennen einfach nur „cool“ fand.

Schließlich starteten 86 Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene nebeneinander, als es zum Zehntel-Marathon ging. Weder das Freibad noch ein Biergarten, die am Wegesrand lockten, konnten die Hobby-Athleten abhalten, hinter dem Blaulicht des Polizeimotorrades und dem Führungsrad Ralf Ganschows herzulaufen. Sohn Holger Ganschow vom Erlebnis-Lauf-Team des Pretzfelder Lauftrainers Michael Cipura nutzte die Möglichkeit, sich auf den Halb-Marathon am Folgetag vorzubereiten, hatte aber keine Chance gegen Titelverteidiger Clemens Gundermann von der LG Forchheim, der mit einer Minute Vorsprung ins Ziel kam und seinen eigenen Streckenrekord noch einmal unterbot. Den Triumph der Läufer-Familie Gundermann machte seine Schwester Cosima, wie schon im Vorjahr, bei den Mädchen komplett.